Zum Coronavirus-Update vom Sonntag, 6. September, geht es hier.

- Genfer Virologin fordert Test und Maskenpflicht für Kinder
- Schweizer Wirtschaft dürfte «mit einem blauen Auge davonkommen»
- Risikogruppe über 65: Ex-Bundesrätin Widmer-Schlumpf kritisiert Umgang mit Senioren. 

19:00

Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters sind weltweit mehr als 26,69 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert und 874'479 sind an oder mit dem Virus verstorben. Die USA bleiben mit 6,217 Millionen Fällen und mehr als 187.000 Todesopfern das am stärksten betroffene Land, gefolgt von Brasilien und Indien.

 

 

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17:25

In Grossbritannien melden die Behörden 1813 neue Infaktionsfälle. Im August wurden im Vereinigten Königreich pro Tag rund Tausend Fälle erfasst. Erst in den vergangenen Tagen ist die Zahl der Infektionen hoch gegangen.

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17:30

Ein Besucher des Swiss Economic Forums (SEF) in Montreux VD ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Organisatoren informierten am Samstag laut Mitteilung die rund 900 Teilnehmer des Forums über den Fall. Der Kantonsarzt ordnete für einen weiteren Gast Quarantäne an. Sämtliche Teilnehmer seien per SMS aus erster Hand über den Fall informiert worden, sagte ein SEF-Sprecher auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Für die Teilnehmer bestehe kein Anlass zur Sorge.

Der Kantonsarzt habe nur für einen Gast, der mit dem erkrankten Teilnehmer in Austausch war, eine Quarantäne angeordnet, sagte der Sprecher weiter. Zusätzliche Massnahmen seien nicht angeordnet worden.

Der Erkrankte sei am Freitag positiv getestet worden, heisst es in einer Mitteilung des SEF. Am Tag zuvor waren bei dem Mann aus dem Kanton Zürich früh morgens Symptome aufgetreten. Am Abend liess er sich testen. Dem Betroffenen geht es den Angaben zufolge gut. Er habe am Donnerstag über Unwohlsein und ein Gefühl von Fieber geklagt. Am Samstag war er zuhause in Quarantäne und zeigte nur schwache Symptome, wie es hiess.

Das SEF mit Führungskräften aus Wirtschaft und Politik fand am Mittwoch und Donnerstag in Montreux am Genfersee statt. Es war aufgrund der Coronavirus-Pandemie vom Frühling auf den Herbst verschoben worden. Der Anlass fand erstmals in der über 20-jährigen Geschichte in der Westschweiz statt. Unter den Gästen waren unter anderem Bundesrat Guy Parmelin, Frankreichs Ex-Präsident François Hollande und Nestlé-Verwaltungsratspräsident Paul Bulcke.

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14:15

Italiens ehemaliger Premierminister Silvio Berlusconi hat nach Medienberichten bei seiner Corona-Therapie "eine ruhige Nacht" im Krankenhaus in Mailand verbracht. Der 83 Jahre alte Unternehmer und konservative Politiker liegt seit der Nacht zu Freitag wegen Lungenproblemen im San-Raffaele-Hospital in der lombardischen Hauptstadt. "Alles verläuft normal, und Berlusconi hat kein Fieber", zitierte die Nachrichtenagentur Ansa am Samstag Angaben aus Berlusconis Partei Forza Italia.

 

 

Sein persönlicher Arzt Alberto Zangrillo hatte den Zustand des Medienunternehmers am Freitag als zufriedenstellend bezeichnet. Er erläuterte, dass der Patient nicht intubiert werde und nicht auf der Intensivstation liege. Der Oppositionspolitiker und Forza-Chef hatte seine Corona-Infektion am 2. September publik gemacht. Danach zog er sich zunächst auf seinen Wohnsitz in Arcore in der Lombardei zurück, bevor sich seine Lage verschlechtert hatte.

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13:10

Die Slowakei meldet einen Rekordwert von 226 Neuinfektionen. Dieser höchste Tageswert seit Ausbruch der Pandemie entspricht der Lage in den Nachbarländern. In Tschechien wird mit 798 neuen Fälle ebenfalls ein neuer Rekord registriert. Die Behörden in Ungarn erfassen 510 Infektionen.

 

 

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12.05

Das Bundesamt für Gesundheit meldet 425 neue Infektionen mit dem Coronavirus. Damit steigen die Zahlen weiter an: Am Freitag wurden die Zahl von 405 Fällen publiziert. Sämtliche neuen Fälle beziehen sich auf die Schweiz. In Liechtenstein wurde keine neue Ansteckung registriert.

Todesfälle werden keine neuen gemeldet.

5.9.2020, 8 UhrNeuTotal seit Beginn
der Epidemie
Laborbestätigte Infektionen42543 957
Hospitalisierungen64590
Todesfälle01732
Covid-19-Test15 0221 085 932

 

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10:45

Der Pharmakonzern Sanofi wird seinen Impfstoff nach Angaben seines Frankreich-Chefs für unter zehn Euro auf den Markt bringen. "Der Preis steht noch nicht endgültig fest ... Wir prüfen die Produktionskosten für die kommenden Monate ... Wir werden unter zehn Euro liegen", sagt Olivier Bogillot dem Radiosender France Inter.

Angesprochen auf den Rivalen AstraZeneca, der seinen Impfstoff für voraussichtlich etwa 2,50 Euro in Europa anbieten wird, sagt Bogillot, der Unterschied erkläre sich womöglich damit, dass Sanofi komplett "eigene Ressourcen, eigene Wissenschaftler, eigene Forschungszentren" nutze. "AstraZeneca lagert einen Teil seiner Produktion aus."

Mehrere Pharmakonzerne rund um die Welt arbeiten fieberhaft daran, einen Impfstoff zu entwickeln und so bald wie möglich auf den Markt zu bringen. 

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09:40

Die Ukraine verzeichnet einen Rekordanstieg bei den Coronainfektionen. Binnen 24 Stunden seien 2836 Fälle hinzugekommen, teilt der Nationale Sicherheitsrat mit. In dem Land gilt bis zum 28. September ein Einreiseverbot für die meisten Ausländer, ausserdem wurden Corona-Einschränkungen bis Ende Oktober verlängert, um das Virus einzudämmen.

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08:05

Als weltweit drittes Land nach den USA und Brasilien übersteigt nun auch in Indien die Zahl der bestätigten Corona-Infektionen die Marke von vier Millionen. Die Schwelle sei überschritten worden, nachdem binnen eines Tages 86.432 neue Fälle hinzugekommen seien, teilt das Gesundheitsministerium mit. Erst vor 13 Tagen hatte Indien die Schwelle von drei Millionen Infektionen erreicht. Die Zahl der Toten kletterte zum Samstag um mehr als 1000 auf 69'561.

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08:05

Gestern verzeichnete die Schweiz erstmals seit Mitte April gibt es wieder über 400 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus innert 24 Stunden. 

Am Donnerstag waren 364 bestätigte Fälle registriert worden, Mittwoch waren es 370, am Dienstag 216 und am Montag 163. Insgesamt gab es seit Beginn der Pandemie 43'532 laborbestätigte Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag mitteilte.

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag innerhalb eines Tages 405 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet worden. Damit wurde die Vierhundertermarke überschritten. 

Der Zuständige für übertragbare Krankheiten des BAG, Stefan Kuster, sagte auf der gestrigten Medienkonferenz des Bundes, dass in der Schweiz drei Viertel aller Infizierten unter 40 Jahre alt seien. In der ersten Welle im Februar und März sei dies genau umgekehrt gewesen. An der Tatsache, dass vor allem junge Menschen infiziert werden, versuchen Forscher die deutlich tieferen Sterbezahlen zu erklären.

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05:35

In Deutschland wurden 1378 Neuinfektionen gemeldet. Damit steigt dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge die Zahl der Coronavirus-Fälle auf 248'997. Es gab zwei weitere Todesfälle, insgesamt starben 9324 Menschen an den Folgen des Virus.

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02:05

Brasilien hat die neuesten Corona-Zahlen nach oben revidiert. Das Gesundheitsministerium meldet für die letzten 24 Stunden 51'194 Neuinfektionen und 907 weitere Todesfälle. Damit steigen die Zahlen auf insgesamt fast 4,1 Millionen Infektionen und 125'521 Tote.

Zur Übersicht zur weltweiten Verbreitung der Pandemie von der Johns Hopkins University geht es hier.

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00:10

Der russische Pharmakonzern R-Pharm investiert mehr als 20 Millionen Euro in den süddeutschen Standort Illertissen (Landkreis Neu-Ulm). Das sagte Standortleiter Ivan Semenov der "Südwest Presse". An dem Standort solle noch im ersten Quartal 2021 die Fertigung eines sogenannten Oxford-Impfstoffes gegen das Coronavirus starten.

Der russische Mutterkonzern investiert in Illertissen laut Semenov mehr als 20 Millionen Euro in eine sterile Fertigung. Die Kapazität sei ausgelegt auf 500 Millionen Impfdosen im Jahr. Mit dem Impfstoff aus dem Landkreis Neu-Ulm sollen 35 Länder beliefert werden, unter anderem die GUS-Staaten  - nicht aber Deutschland oder andere EU-Staaten. Der Oxford-Impfstoff (AZD1222) befindet sich im Moment in der Erprobungsphase III, also der entscheidenden.

Das Werk in Illertissen stelle zu einem späteren Zeitpunkt womöglich auch den Impfstoff Sputnik V her. Er ist in Russland schon zugelassen, die Erprobung entspricht aber noch nicht internationalen Standards.

 

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Die Zahl der Corona-Toten in den USA dürfte sich nach Einschätzung von Experten bis zum Jahresende in etwa verdoppeln. Das Gesundheitsinstitut der University of Washington geht davon aus, dass die Totenzahl auf 410'000 steigen wird. Allein im Dezember könnten täglich 3000 Menschen an dem Coronavirus sterben. Die Zahl der Toten könnte um 30 Prozent gesenkt werden, sollten mehr Amerikaner einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Jedoch nutzten immer weniger Menschen eine Maske. Die US-Seuchenbehörde hatte die Zahl der Toten zuletzt mit rund 186'000 angegeben.

 

 

Der demokratische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat derweil Amtsinhaber Donald Trump in der Corona-Krise "chaotisches Missmanagement" vorgeworfen. Trump verstehe immer noch nicht, dass sich die Wirtschaft nicht vollständig erholen könne, bis die Pandemie unter Kontrolle gebracht worden sei, sagte Biden am Freitag. Solange es täglich Zehntausende Neuinfektionen und rund 1000 Todesfälle gebe, könne es keine "volle wirtschaftliche Erholung" geben, mahnte Biden vor Journalisten in Wilmington im Bundesstaat Delaware.

"Wenn der Präsident seinen Job gemacht hätte, hätte es nicht so schlimm werden müssen", sagte Biden weiter. Falls Trump die Bedrohung des Virus im Januar und Februar ernst genommen hätte oder zumindest im März und April entschlossen gehandelt hätte, wäre die Lage nie derart ausser Kontrolle geraten, sagte Biden. Bis heute sei der Präsident auch kein Vorbild, was das Tragen von Masken oder das Einhalten eines Sicherheitsabstands zum Eindämmen der Pandemie angehe. "Es ist fast so, als wäre es ihm egal", behauptete Biden. Er tritt bei der Wahl am 3. November gegen den Republikaner Trump an.

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20:05

Spanien verzeichnet 4503 bestätigte Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Insgesamt belaufen sich die registrierten Infektionen damit auf 498'989, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Das ist die höchste Zahl in Westeuropa. Die Zahl der Todesopfer ist demnach um 19 auf insgesamt 29'148 gestiegen.

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18:40

Das Coronavirus breitet sich in Frankreich weiter stark aus. Das Gesundheitsministerium registriert 8975 Neuinfektionen binnen eines Tages. Das ist der höchste Zuwachs seit Beginn der Pandemie. Am Vortag hatte die Behörde 7157 Neuinfektionen gemeldet. Insgesamt haben sich nachweislich 309'156 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP/SDA)