18:15

Über Neujahr sind weniger Menschen auf den Schweizer Skipisten gewesen als in den Vorjahren. Aufgrund der Coronavirus-Epidemie waren die Schneesportgebiete unterschiedlich lang offen. Die Schutzmassnahmen wurden von den Gästen allgemein gut akzeptiert.

Das Skigebiet Flumserberg im Kanton St. Gallen ist seit Silvester zugänglich und verzeichnete 6000 bis 7000 Gäste pro Tag, wie Heinrich Michel, CEO der Bergbahnen Flumserberg am Sonntag auf Anfrage von Keystone-SDA sagte. Das seien etwa ein Fünftel weniger als in früheren Jahren. "Wir sind sehr zufrieden", sagte er. Die Akzeptanz der Gäste für Corona-Schutzmassnahmen war gemäss Michel gross. So seien die Masken getragen und die Abstände an den Wartezäunen bei den Skiliften gut eingehalten worden.

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17:30

Der amtierende US-Präsidenten Donald Trump hält das Ausmass der Corona-Pandemie in den Vereinigten Staaten für deutlich überzogen.

Trump schrieb am Sonntag auf Twitter, die Zahl von Infektionen und Todesfällen durch das "China-Virus" werde in den USA "weit übertrieben" durch die "lächerliche" Zählmethode der US-Gesundheitsbehörde CDC, während andere Länder absichtlich falsche niedrigere Zahlen meldeten. Im Zweifel werde etwas einfach als Covid bezeichnet, schrieb er weiter und schloss mit den Worten "Fake News!" - seinem stets wiederholten Bezug auf angebliche Falschnachrichten.

Der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci hielt dagegen: "Die Todesfälle sind reale Todesfälle", sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten am Sonntag dem Fernsehsender CNN. Man müsse sich nur die Lage in den Krankenhäusern anschauen, in denen Betten knapp würden und Mitarbeiter erschöpft seien. "Das ist real, das ist nicht fake."

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17:05

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer schliesst für Deutschland offenbar eine Lockdown-Verlängerung auch bis in den Februar hinein nicht aus. "Wir befinden uns in der härtesten Phase dieser Pandemie", twittert der CDU-Politiker. "Die Erfahrungen unserer Nachbarn zeigen: Frühes Lockern führt zum sprunghaften Anstieg der Infektionen. Eine Verlängerung des Lockdowns in Sachsen bis mindestens Ende Januar ist daher unvermeidbar."

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16:30

Eine Woche nach der Nachricht über Hunderte in der Schweiz verschwundene quarantänepflichtige Touristen aus Grossbritannien sind Zweifel an der Dimension des Vorfalls aufgekommen. Simon Wiget, Tourismusdirektor von Verbier im Kanton Wallis, glaubt nicht, dass dort 200 oder mehr Menschen eine angeordnete Quarantäne illegal verlassen haben, wie er der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag sagte. Zuerst hatte die "NZZ am Sonntag" über Zweifel berichtet.

Der für Verbier zuständige Gemeindesprecher Jean-Marc Sandoz hatte auch der dpa am 27. Dezember gesagt, dass von 370 identifizierten Gästen, die in Quarantäne gemusst hätten, nach Weihnachten nur noch weniger als ein Dutzend dagewesen seien. Fünf Hoteliers hätten von abgereisten Briten berichtet, die nicht regulär ausgecheckt hätten. Drei hätten unberührte Frühstückstabletts vor den Zimmern gefunden und festgestellt, dass die Menschen teils über Nacht abgereist seien.

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15:00

UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat "Impf-Nationalismus" im Kampf gegen die Corona-Pandemie kritisiert. "Impf-Nationalismus ist nicht nur unfair, er ist selbstzerstörerisch", twittert der UN-Generalsekretär. "Kein Land wird sicher vor Covid-19 sein, wenn nicht alle Länder sicher sind." Hintergrund ist das Rennen vieler Regierungen um den Bezug von Impfstoff-Dosen.

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13:15

In der Schweiz hat laut einer Meldung des "SonntagsBlick" das sogenannte Social Distancing nachgelassen. Die Zeitung beruft sich auf Auswertungen der Handy- und Einkaufsdaten. Demnach sind in der zweiten Coronavirus-Welle deutlich mehr Personen unterwegs als noch im Frühling. "Seit Anfang November ist die Mobilität relativ konstant geblieben", sagte der stellvertretender Leiter des Statistischen Amts des Kantons Zürich, Peter Moser, diesbezüglich gegenüber dem Blatt.

Derweil ist die Reproduktionszahl, die angibt, wie viele Personen eine mit dem Coronavirus infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, in der Schweiz kurz vor Weihnachten auf 0,96 angestiegen. In sieben Kantonen lag der letzte schätzbare Wert über 1. Schweizweit war der R-Wert gemäss BAG am 5. Dezember unter 1 gesunken. Bis am 16. Dezember ging er auf 0,91 zurück. Danach stieg die Reproduktionszahl wieder an und erreichte am 23. Dezember 0,96.

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12:10

In Grossbritannien wird der Lockdown nach den Worten von Premierminister Boris Johnson möglicherweise verschärft. Es könne sein, dass in einigen Landesteilen härtere Massnahmen ergriffen werden müssten, sagt er der BBC. Am Montag seien 530.000 Dosen des AstraZeneca-Impfstoffes einsatzbereit. Er hoffe, dass im Laufe der nächsten drei Monate zig Millionen Dosen verabreicht werden könnten.

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11:45

Weltweit haben sich mehr als 84,08 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Danach starben mehr als 1,83 Millionen Menschen mit oder an dem Virus. Seit die ersten Fälle im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan bekanntgeworden sind, hat sich das Virus in mehr als 210 Ländern und Territorien verbreitet. Mit über 20,3 Millionen verzeichnen die USA die mit Abstand meisten Infektionsfälle. Rund 350.000 Menschen starben dort in Zusammenhang mit dem Virus. Indien meldet 10,3 Millionen Infektions- und rund 150.000 Todesfälle. In Brasilien sind es über 7,7 Millionen Infektionen und über 195.000 Tote.

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10:30

Der Berliner Virologe Christian Drosten nimmt die EU und Regierungen im Streit über die Frage in Schutz, ob zu wenig Corona-Impfstoff bestellt worden sei. "Man musste den Impfstoff mit Monaten Vorlauf bestellen - und wusste zu dem Zeitpunkt gar nicht, ob der betreffende Impfstoff auch funktionieren würde. Es ist jetzt praktisch unmöglich, das im Nachhinein zu bewerten", sagt Drosten der "Berliner Morgenpost". Er fordert die EU auf, jetzt schnell den Impfstoff der Firma AstraZeneca zuzulassen, weil dieser nicht besonders gekühlt werden müsse und deshalb in Arztpraxen verimpft werden könne.

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09:50

Die Coronavirus-Impfbereitschaft steigt laut dem "SonntagsBlick" in der Schweiz. Die Zeitung beruft sich dabei auf ein repräsentatives Monitoring zur Impfbereitschaft der Universität Zürich. Nach der Coronavirus-Impfstoffzulassung durch die Arzneimittelbehörde Swissmedic sei der Anteil der Impfwilligen in der Schweiz von 41 auf hohe 50 Prozent gestiegen. Der Kommunikationswissenschaftler und Co-Leiter des Forschungsprojekts, Thomas Friemel, erklärte gegenüber dem Blatt, dass man nun beobachten müsse, ob sich diese Entwicklung fortsetzt oder, ob das lediglich ein Ausreisser nach oben war.

Neben den 50 Prozent Impfwilligen gebe es noch immer eine erhebliche Zahl an Impfskeptikern. Beinahe jeder dritte Befragte wolle sich zurzeit nicht impfen lassen und rund 20 Prozent der Befragten seien noch unentschlossen. Bei den über 50-Jährigen seien ausserdem knapp 60 Prozent bereit, sich immunisieren zu lassen. Unter den 15- bis 49-Jährigen seien es hingegen nur rund 40 Prozent. Und auffallend sei obendrein der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Während sich bei den Männern rund 56 Prozent offen für eine Coronavirus-Impfung zeigten, seien es bei den Frauen nur gerade 43 Prozent, hiess es weiter.

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08:15

In den USA ist die Zahl der Infektionsfälle binnen 24 Stunden um mindestens 268.861 auf 20,33 Millionen gestiegen. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt demnach um mindestens 2171 auf 350.121. Die USA sind weltweit das Land mit den höchsten Infektionszahlen und den meisten Todesfällen.

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07:10

Bundespräsident und SVP-Bundesrat Guy Parmelin hat Fehler im Umgang mit der Coronavirus-Krise eingestanden. "Zwischen Juli und September haben wir die Lage unterschätzt", sagte er in einem Interview mit dem "SonntagsBlick".

"Wir dachten, wir könnten das Virus meistern. Gedanklich war es weit weg", führte er aus. Neben der Politik seien aber auch viele Spezialisten überrascht gewesen, als die Coronavirus-Fälle plötzlich wieder derart schnell gestiegen seien, hiess es weiter.

Zudem sei die Koordination zwischen dem Bund und den Kantonen nicht perfekt, sagte der 61-Jährige. Die Absprache mit und zwischen den Kantonen sei nicht immer optimal. "Es war und ist nicht immer einfach. Und manchmal musste der Bundesrat mit den Kantonsregierungen auch Klartext reden", so der Bundespräsident weiter. "Die Westschweizer Kantone haben mehrfach bewiesen, dass dies möglich ist." Dazu ist laut Parmelin viel Dialog nötig. "Sowohl die Koordination wie den Dialog können wir sicher noch verbessern", betonte der aktuelle Bundespräsident.

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05:30

In Deutschland steigt die Zahl der bekannten Infektionen um 10.315 auf knapp 1,77 Millionen, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um 312 auf 34.272 zu.

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02:30

Die Zahl der Neuinfektionen in Südkorea fällt mit 657 auf den tiefsten Stand seit fast vier Wochen. Das Land mit etwa 51 Millionen Einwohnern verzeichnet damit insgesamt 63.244 Infektionen und 962 Todesfälle, wie die Seuchenbehörde KDCA mitteilt. Am Samstag verschärfte Südkorea die Massnahmen.

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01:00

Auch nach den Daten der Seuchenbehörde CDC sind in den USA inzwischen mehr als 20 Millionen Infektionen bekannt. Nach Reuters-Zählung war die Marke am Vortag überschritten worden. Die CDC meldet nun 168.637 Neuinfektionen und 2428 weitere Todesfälle - damit insgesamt 346.925 Tote.

Die US-Seuchenbehörde hat nach eigener Darstellung landesweit bislang 4,2 Millionen Impfdosen verabreicht und knapp 13,1 Millionen ausgeliefert. Eingesetzt wurden dabei die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna. In den USA leben etwa 328 Millionen Menschen.

Zur Übersicht der weltweiten Verbreitung des Coronavirus von der Johns Hopkins University geht es hier.

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23:00

In Mexiko ist eine Ärztin nach Behördenangaben in eine Intensivstation eingewiesen worden, nachdem sie mit dem Pfizer-BioNTech-Vakzin geimpft wurde. "Die erste Diagnose lautet Enzephalomyelitis", teilt das Gesundheitsministerium mit. Dabei handelt es sich um eine Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks. Das Ministerium weist darauf hin, dass die 32-Jährige in der Vergangenheit allergische Reaktionen gehabt habe und dass es keine Hinweise aus klinischen Studien gebe, wonach eine Person nach der Anwendung des Impfstoffs eine Entzündung des Gehirns entwickelt habe. Pfizer und BioNTech waren für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

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19:15

Grossbritannien verzeichnet den fünften Tag infolge mehr als 50.000 Neuinfektionen. Am Samstag wurden weitere 57.725 Fälle registriert, wie aus Behördendaten hervorgeht. Zudem starben weitere 445 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus.

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19:00

Der deutsche Bundesgesundheitsminister Jens Spahn befürwortet, den bundesweiten Lockdown über den 10. Januar hinaus beizubehalten. "Angesichts der immer noch zu hohen Zahlen ist es notwendig, die Massnahmen, die Einschränkungen, zu verlängern", zitiert "RTL Aktuell" den CDU-Politiker. Auf den Intensivstationen habe man gerade einen Höchstwert an Corona-Patienten. Man müsse jetzt unbedingt das Infektionsgeschehen senken und für längere Zeit niedrig halten. "Das ist besser, als zu früh zu lockern und dann möglicherweise in einigen Wochen schon wieder vor möglichen schwierigen Fragen zu stehen." Spahn hält dem Bericht nach auch eine weitere Schliessung von Schulen und Kitas für richtig. Das Ziel, im Laufe des Januars alle Pflegeheim-Bewohner zu impfen, könne erreicht werden. "Und das wollen und werden wir auch mit den Ländern erreichen", zitiert der Sender Spahn.

Auch Die Bundesländer haben sich einem Medienbericht zufolge am Samstagnachmittag in einer Telefonschalte zur Vorbereitung der kommenden Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin darauf geeinigt, den jetzigen Lockdown über den 10. Januar hinaus zu verlängern. 

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)