18:30

In der Bretagne löst die Polizei eine illegale Rave-Party auf, die trotz Ausgangssperre und Corona-Auflagen für grosse Versammlungen seit Silvester in Gange war. Mehrere hundert Polizisten waren nach Behördenangaben in Lieuron bei Rennes im Nordwesten Frankreichs im Einsatz. Dort hatten sich rund 2500 Menschen aus Frankreich und dem Ausland in einem stillgelegten Lagerhaus versammelt. Es kam zu Zusammenstössen zwischen Feiernden und der Polizei. Innenminister Gerald Darmanin schreibt auf Twitter, gegen mehr als 1200 Personen sei Strafanzeige ergangen.

Auch in der Nähe von Barcelona haben trotz nächtlicher Corona-Ausgangssperre Hunderte Menschen in einer Lagerhalle eine tagelange Rave-Party gefeiert. 

Auf Videobildern war zu sehen, wie die Menschen unter einem grossen Totenkopf ohne Masken tanzten. Die Polizei löste die Massenfeier erst 36 Stunden nach den ersten Anrufen besorgter Anwohner auf, wie die Zeitung "La Vanguardia" am Samstag berichtete.

Anwohner hätten berichtet, dass zeitweise bis zu 1000 Menschen an der Party in der Kleinstadt Llinars de Vallès etwa 40 Kilometer nordwestlich der Touristenmetropole Barcelona teilgenommen hätten. Vor dem Gebäude hätten etwa 200 Fahrzeuge auch mit ausländischen Nummernschildern gestanden.

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16:55

Italien verschiebt die Wiedereröffnung seiner Ski-Pisten. Statt am 7. Januar sollen die Lifte erst am 18. Januar wieder anlaufen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Die Pisten waren über Weihnachten und Neujahr geschlossen worden, um eine Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen hat sich seit Mitte November zwar auf nunmehr etwa über 20.000 halbiert. Allerdings sterben immer noch Hunderte Menschen jeden Tag.

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15:10

Indien gibt den von AstraZeneca und der Universität Oxford entwickelten Corona-Impfstoff per Notfallzulassung frei. Das bestätigt die Regierung. Es ist der erste Impfstoff, der in Indien eingesetzt werden darf. Damit ist der Weg frei für eine breit angelegte Impfkampagne in dem Land, das mit 1,35 Milliarden Einwohnern die zweitgrösste Bevölkerung weltweit hat. In den ersten sechs bis acht Monaten sollen 300 Millionen Menschen geimpft werden. Mindestens drei weitere Impfstoffe warten laut Regierung noch auf ihre Zulassung. Indien verzeichnet über zehn Millionen nachgewiesene Ansteckungsfälle, das ist weltweit der zweithöchste Wert nach den USA.

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13:00

Weltweit haben sich bislang mehr als 83,73 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten. Danach starben mehr als 1,82 Millionen Menschen mit oder an dem Virus. Seit die ersten Fälle im Dezember 2019 im chinesischen Wuhan bekanntgeworden sind, hat sich das Virus in mehr als 210 Ländern und Territorien verbreitet. Mit über 20 Millionen verzeichnen die USA die mit Abstand meisten Infektionsfälle weltweit. Rund 348.000 Menschen starben in den USA in Zusammenhang mit dem Virus. Indien meldet 10,3 Millionen Infektions- und über 149.000 Todesfälle. In Brasilien sind es über 7,6 Millionen Infektionen und fast 195.000 Tote.

Zur Übersicht der weltweiten Verbreitung des Coronavirus von der Johns Hopkins University geht es hier.

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12:05

Die Reproduktionszahl, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, ist in der Schweiz bereits vor Weihnachten wieder leicht angestiegen. Sie lag bei der letzten möglichen Schätzung für den 22. Dezember bei 0,92.

Nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vom Neujahrstag war der R-Wert am 5. Dezember unter 1 gesunken. In der Waadt (1,05), im Wallis (1,08), in Neuenburg (1,04), Nidwalden (1,01), Uri (1,03) und Appenzell Innerrhoden (1,18) lag der R-Wert am 18. Dezember sogar wieder leicht über 1.

Das bedeutet, dass sich in diesen Kantonen die Krankheit vor zwei Wochen - also wenige Tage vor Weihnachten - weiter ausgebreitete und die Summe aller angesteckter Personen zunahm. Um die Verbreitung des Virus einzudämmen, müsste die Reproduktionszahl deutlich kleiner als 1 sein.

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10:45

In Russland melden die Behörden 26.301 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Allein in der Hauptstadt Moskau seien fast 5500 weitere Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Damit haben sich insgesamt mehr als 3,2 Millionen Menschen nachweislich angesteckt. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus stieg um 447 auf 58.002. Nach den USA, Indien und Brasilien verzeichnet Russland weltweit die meisten Ansteckungsfälle.

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09:05

Britische Skifahrer, die über die Festtage für Skiferien in die Schweiz reisten, mussten wegen der Virus-Mutation in Grossbritannien nach einem Bundesratsentscheid vom 21. Dezember in Zwangsquarantäne. Jetzt beschweren sich viele über eine schlechte Behandlung in der Schweiz, berichtet der "Blick". So hätte es laut Aussagen von britischen Touristen völlige Verwirrung darüber gegeben, was erlaubt sei und was nicht. Auch die Besitzerin der Pension, wo die Familie untergebracht war, habe immer wieder vergeblich versucht herauszufinden, welche Regeln denn genau gelten.

Auch der Investment-Manager Marc Gilly war über Weihnachten in Zermatt und berichtete von einer "Verfolgung der Englischsprachigen", während Deutsche unbehelligt gelassen worden seien. Gilly zeigt gewisse Einsicht, dass es schwierig und ungewiss sei, während einer Pandemie zu reisen. Er aber sei wütend über den Mangel an Klarheit, über fehlende Unterstützung und die "ungleiche Behandlung zwischen Briten und Deutschen, schreibt "Blick"

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06:15

In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert-Koch-Institut (RKI) 12.690 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit sei die Gesamtzahl der bekannten Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden auf knapp 1,76 Millionen gestiegen, teilte das RKI am Samstag auf seiner Internetseite mit. Die Zahl der Todesfälle legte um 336 auf 33.960 zu. Allerdings sind die Daten kaum mit denen der Vorwoche vergleichbar, da über die Feiertage weniger Menschen getestet und weniger Fälle gemeldet wurden. Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann rechnet damit, dass Bund und Länder bei ihren Beratungen am Dienstag den Lockdown verlängern. Diese Forderung wird von vielen Medizinern erhoben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RKI bei 141,2 und damit deutlich über dem von Bund und Ländern angestrebten Wert von 50. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen positiv getestet wurden.

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03:55

Mediziner aus Deutschland dämpfen die Hoffnung auf eine rasche Entspannung. Es müsse klar sein, "dass durch die Impfung zumindest in den ersten drei Monaten des neuen Jahres kaum Entlastung" zu erwarten sei, sagt die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, der Funke Mediengruppe. Der Präsident der Vereinigung der Intensiv- und Notfallmediziner, Uwe Janssens, rechnet laut "Rheinischer Post" erst im Sommer mit einer nachhaltigen Entspannung auf den Intensivstationen. Ärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt sagt "Bild", man müsse den Menschen klarmachen "dass wir jetzt noch vor zwei, drei, vier Monaten stehen, die Anstrengungen von allen erfordern".

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02:00

Irischen Gesundheitsbehörden zufolge fehlen in der amtlichen Statistik deutlich mehr Fälle als zunächst angenommen. Mehr als 9000 positive Tests tauchten dort noch nicht auf, erklärt das National Public Health Emergency Team. Am Vortag sprachen die Behörden von 4000 fehlenden Fällen. Hintergrund ist eine hohe Zahl von positiven Tests seit Weihnachten, das Meldesystem ist überlastet. Am Freitag wurden 1754 Neuinfektionen erfasst, ein Rekord.

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23:50

Der Pharmakonzern AstraZeneca will einer Zeitung zufolge in Grossbritannien ab Mitte Januar jede Woche etwa zwei Millionen Impfdosen ausliefern. "Bis zur dritten Januarwoche sollten wir bei zwei Millionen pro Woche liegen", zitiert "The Times" einen namentlich nicht genannten Mitarbeiter des Teams, das zusammen mit der Universität Oxford den Impfstoff entwickelt. Eine Stellungnahme von AstraZeneca liegt nicht vor.

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22:45

Die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Coronavirus in den USA übersteigt nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters die Marke von 20 Millionen. Die Zahl der verzeichneten Todesfälle liegt demnach bei 345.000. Die USA haben etwa 328 Millionen Einwohner.

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22:30

Frankreich meldet 19.348 Neuinfektionen und 133 weitere Todesfälle. Die Regierung hat das Ziel von weniger als 5000 Neuinfektionen vorgegeben. Ab Samstag soll in mehreren Landesteilen die Sperrfrist von 20.00 Uhr auf 18.00 Uhr vorgezogen werden.

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20:55

In London sollen nun doch auch sämtliche Grundschulen in den nächsten zwei Wochen geschlossen bleiben, um eine Ausbreitung des Virus einzudämmen. Die Regierung sei endlich zur Vernunft gekommen und habe eine Kehrtwende eingelegt, erklärt Bürgermeister Sadiq Khan. Das Bildungsministerium hatte am Mittwoch zunächst Pläne vorgestellt, wonach zwar die Öffnung der weiterführenden Schulen nach den Weihnachtsferien verschobenen werden sollte. Grundschulen sollten aber nur in besonders stark betroffenen Gegenden zubleiben. Dagegen hatten mehreren lokale Behörden protestiert.

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20:15

Das Bundesländer in Deutschland erhalten nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums bis Anfang Februar weitere 2,68 Millionen Dosen des BioNTech-Impfstoffs. Liefertermine seien am 8., 18. und 25. Januar sowie am 1. Februar vorgesehen, teilt das Ministerium auf Twitter mit.

Im Dezember seien bereits 1,3 Millionen Dosen geliefert worden. "Am 6. Januar rechnen wir - Stand heute - zudem mit einer Zulassung des Moderna-Impfstoffes." Die genauen Lieferpläne für diesen Impfstoff würden dann zügig mit der EU und dem Unternehmen abgestimmt. Allein von BioNTech und Moderna habe sich Deutschland über 130 Millionen Dosen für 2021 gesichert. Zudem seien Zulassungen für die Impfstoffe von AstraZeneca, Johnson&Johnson/Janssen und CureVac im Laufe des 1. Quartals 2021 wahrscheinlich.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)