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Das Coronavirus-Update vom Donnerstag 23. Juli finden Sie hier.

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18:00

Österreichs Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat das Corona-Ausgehverbot gekippt. Das allgemeine Betretungsverbot für öffentliche Orte im März und April sei zum Teil verfassungswidrig, gab das Gericht am Mittwoch bekannt. Demnach hätten nur Verbote für bestimmte Orte erlassen werden dürfen. "Dieses Gesetz bietet keine Grundlage dafür, eine Verpflichtung zu schaffen, an einem bestimmten Ort, insbesondere in der eigenen Wohnung, zu bleiben", urteilten die Richter. Die konservativ-grüne Regierung hatte März erklärt, dass es ab sofort nur noch wenige Gründe gebe, das Haus zu verlassen.

Verfassungswidrig sei auch die ungleiche Behandlung von Geschäften nach Grösse gewesen, teilte das Gericht mit. Ähnlich wie in Deutschland durften in Österreich nach dem Lockdown kleinere Geschäfte sowie Baumärkte und Gartencenter zuerst wieder aufsperren. Grössere Geschäfte mit über 400 Quadratmetern Verkaufsfläche mussten hingegen noch länger geschlossen bleiben. Eine sachliche Rechtfertigung für diese Ungleichbehandlung sei nicht erkennbar, so der VfGH.

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16:42

Die Zahl der festgestellten Corona-Infektionen in Afrika steigt nach Zählung der Nachrichtenagentur Reuters auf 751.151 Fälle. Die Zahl der an Covid-19 Verstorbenen liegt bei 15'721, während 407'461 Patienten wieder genesen seien. Die Zahlung basiert auf Daten lokaler Behörden und der Weltgesundheitsorganisation WHO

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16:15

Die USA zahlen knapp zwei Milliarden Dollar für 100 Millionen Dosen eines Impfstoffs, den die amerikanische Pfizer Inc. und die Mainzer BioNTech SE entwickeln, teilte die US-Regierung am Mittwoch mit. Das Geld wird bei Erhalt des Serums fällig, und es gibt eine Option auf weitere 500 Millionen Dosen.

Wer eine Covid-19-Infektion überstanden hat, ist deswegen nicht unbedingt dauerhaft vor einer erneuten Ansteckung geschützt. Das legen Untersuchungen des Bluts von 34 Patienten nahe, die nur schwache Krankheitssysymptome hatten. Die Forscher stellten fest, dass die Antikörperniveaus mit einer Halbwertszeit von 73 Tagen zurückgingen, schneller als bei SARS, einer früheren Art von Coronavirusinfektion. Diese Daten wecken Zweifel an der Möglichkeit einer sogenannten Herdenimmunität und auch an der dauerhaften Wirksamkeit von Impfstoffen.

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15:35

"Wir sehen einen Anstieg bei den Hospitalisationen", sagt der BAG-Delegierte Stefan Kuster. Die Kanton Zürich, Aargau, Genf und Waadt gehören zu den am meisten betroffenen Gebiete der Schweiz. Der R-Wert sei über 1, sagt Kuster, aber noch nicht auf dramatische Weise. 

Neuigkeiten zur Diskussion um die Maskenpflicht gibt es nicht. Kuster sagte, in Schulen eine Maskenpflicht einzuführen, sei eine Möglichkeit. In anderen Länder steigt die Zahl der Infektionen in Schulen stark, etwa in Israel, wo Rekordinfektionen verzeichnet werden. In der Schweiz ist die Entwicklung der Pandemie im Moment aber unter Kontrolle, wie die Behörden versichern. 

Der ab 1. August amtierende Leiter der Covid Science Task Force, Mikrobiologie Martin Ackermann von der ETH Zürich, sagt: "Die Schweiz war sehr erfolgreich in der ersten Phase der Epidemie." Man sei in einer "ausgezeichneten Ausgangslage" für die nächste Zeit. 

"Wir müssen keine Wahl treffen zwischen Wirtschaft und Gesundheit". Beide könnten sich erholen, wenn das Virus unter Kontrolle gehalten werden könne. In einem Interview mit den CH-Medien-Zeitungen hatte Ackermann zuvor gesagt, dass 100 Fälle pro Tag eine kontrollierbare Situation bedeute. 

Die Medienkonferenz des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und der Swiss National Covid-19 zum Anschauen in der Wiederholung: 

 

 

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Die Schweiz hat wie angekündigt ihre Liste mit den Corona-Risikoländern erweitert. Neu gilt für 42 Länder bei der Einreise in die Schweiz eine Quarantäne. Bisher waren es 29 Gebiete. Neu aufgeführt sind etwa Bosnien, Montenegro und Mexiko. Schweden und Weissrussland dagegen gelten nicht mehr als Risikogebiet.

Die aktualisierte Liste zur Quarantänepflicht gilt ab Donnerstag. Für Personen, die sich in einem Staat oder Gebiet mit erhöhtem Infektionsrisiko aufgehalten haben und in die Schweiz einreisen, gilt seit Anfang Juli eine Quarantänepflicht. Einreisende müssen sich innert zweier Tage bei den kantonalen Behörden melden. Diese kontrollieren die Einhaltung der Quarantäne laut eigenen Angaben mit Stichproben.

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12:30

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb eines Tages 141 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden - deutlich mehr als am Vortag.

Am Dienstag waren 108 neue bestätigte Fälle gemeldet worden, am Montag 43, am Sonntag 99 und am Samstag 110. Insgesamt gab es bisher 33'883 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das BAG am Mittwoch mitteilte. Das BAG meldete am Mittwoch auch zwei weitere Todesfälle. Bisher starben damit 1693 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren.

Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gerechnet entspricht das 19,7 Opfern. Das BAG bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Mittwochmorgen übermittelt haben.

Am Mittwoch aktualisierte das BAG auch die Zahlen für Quarantäne und Isolation. Demnach waren 767 Menschen in der Isolation und 2962 in Quarantäne. Die Daten sind für 24 der 26 Kantone und das Fürstentum Liechtenstein vorhanden. Die Aktualisierung erfolgt mindestens jeweils am Mittwoch und Freitag.

Insgesamt mussten seit Beginn der Pandemie 4146 Personen hospitalisiert werden, im Vergleich zum Vortag sind das 12 mehr. Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, beläuft sich bisher auf insgesamt 739'616. Bei 5,5 Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

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10:45

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel ist so hoch wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Das israelische Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, am Vortag seien 1977 Fälle gemeldet worden - ein Rekordwert.

Ein Wert von 2000 Neuinfektionen pro Tag gilt in dem Land als Marke für noch schärfere Einschränkungen bis hin zu einem kompletten Lockdown.

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10:40

Australien hat am Mittwoch einen Rekord bei der Ausbreitung des Coronavirus verzeichnet. Innert 24 Stunden seien landesweit 502 Neuinfektionen registriert worden - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, sagte der leitende Gesundheitsbeamte Michael Kidd vor Journalisten.

Zwischenzeitlich war die Zahl der Neuinfektionen in Australien stark zurückgegangen. "Am 9. Juni - vor nur sechs Wochen - haben wir lediglich zwei neue Fälle registriert. Das zeigt, wie schnell Ausbrüche auftreten und sich ausbreiten können", so der Experte.

 

 

Der Grossteil dieser Infizierten lebt in der Millionenstadt Melbourne. In der Nacht zum Donnerstag tritt in der Metropole Melbourne zudem eine allgemeine Maskenpflicht in Kraft. Bei Zuwiderhandeln drohen Geldbussen in Höhe von 200 australischen Dollar (124 Euro). Fast ganz Victoria ist praktisch vom Rest des Landes abgeriegelt.

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09:35

Hongkong verschärft die Corona-Schutzmassnahmen und führt eine Maskenpflicht für alle öffentlichen Gebäude ein. Auch Einkaufszentren seien davon betroffen, teilt Gesundheitsministerin Sophia Chan mit. Die neuen Massnahmen sollen zunächst zwei Wochen lang in Kraft bleiben.

Die chinesische Sonderverwaltungszone hatte die Kontaktbeschränkungen in diesem Monat verschärft, nachdem die Zahl der lokal übertragenen Infektionen sprunghaft angestiegen war und die Behörden vor einer dritten Infektionswelle warnten.

 

 

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07:10

Der Bundesrat hat noch nicht entschieden, wie genau das Loch von geschätzten 35 Milliarden Franken gestopft werden soll, das die Corona-Krise in die Bundeskasse reisst. Finanzminister Ueli Maurer rechnet aber mit etwa 15 Jahren, die dazu nötig sein werden.

"Es gibt noch viele Unsicherheitsfaktoren, wir wollen die Fakten präziser kennen", sagte Maurer in einem Online-Interview von "Finanz und Wirtschaft" vom Dienstag. "Der Zeithorizont dürfte sich mittelfristig in der Grössenordnung von etwa fünfzehn Jahren bewegen. Bei einer Neuverschuldung von etwa 30 Milliarden Franken wären das pro Jahr 2 Milliarden", sagte der SVP-Bundesrat.

Mehr zum Thema hier.

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06:15

Die Übersicht zu den Coronavirus-Fallzahlen in der Schweiz, wie sie vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) bekannt gegeben wurden: 

Dienstag: 108
Montag: 43
Sonntag: 99

Samstag: 110
Freitag: 92
Donnerstag: 142
Mittwoch: 132
Dienstag: 70

Gegen die Wochenmitte hin steigen die Fallzahlen. Die neuesten Daten gibt das BAG traditionell kurz nach 12 Uhr heraus.

 

 

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05:35

In Deutschland steigt die Zahl der festgestellten Infektionen um 454 auf 202'799, wie aus Daten auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle legt demnach um fünf auf 9095 zu.

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04:55

US-Präsident Donald Trump hat die Amerikaner auf eine Verschlimmerung der Coronavirus-Pandemie eingestimmt. "Es wird wahrscheinlich leider schlimmer werden, bevor es besser wird", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus.

"Ich sage das nicht gerne über Dinge, aber so ist es." Trump hielt das erste Mal nach knapp drei Monaten wieder eine Pressekonferenz ab, um über die Corona-Pandemie zu informieren. Viele seiner Äusserungen standen im Kontrast zu Aussagen der vergangenen Wochen.

Mehr zur Trump-Medienkonferenz hier.

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04:40

Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters verzeichnen die USA mindestens 64'734 Neuinfektionen innerhalb eines Tages. Damit steigt die Zahl der im Land offiziell registrierten Corona-Fälle auf mehr als 3,92 Millionen. Die Zahl der Todesopfer erhöht sich demnach um 1123 auf 142'033.

 

 

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02:20

Japan lässt im Kampf gegen das neuartige Coronavirus neben Remdesivir eine weiteres Mittel zu. Das Gesundheitsministerium genehmigt bei Covid-19-Erkrankungen den Einsatz von Dexamethason, ein gängiges und günstiges Steroid. Eine britische Studie hatte zuvor gezeigt, dass das Medikament die Sterblichkeitsrate bei Patienten senkt. Der japanische Pharmakonzern Nichi-Iko Pharmaceutical gehört unter anderem zu den Herstellern des Medikaments.

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01:25

Laut einer Zählung der Nachrichtenagentur Reuters sind weltweit mehr als 14,82 Millionen Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und 610.990 Menschen an den Folgen verstorben. In mehr als 210 Ländern und Gebieten sind Infektionen gemeldet.

Die USA weist in der Pandemie die weltweit meisten Coronavirus-Fälle und Todesopfer auf, gefolgt von Brasilien und Indien. Die Reuters-Statistik basiert auf offiziellen Daten der Gesundheitsministerien und Regierungen.

Zur Übersicht über die weltweite Verbreitung des Virus von der Johns Hopkins University geht es hier.

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00:15

Brasilien meldet mit 41.008 Neuinfektionen binnen 24 Stunden mehr als doppelt so viele Ansteckungen wie tags zuvor mit 20.257. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums steigt damit die Gesamtzahl der Coronavirus-Fälle auf über 2,159 Millionen.

Auch die Zahl der Todesfälle verdoppelt sich im Tagesvergleich: offiziellen Daten zufolge sind weitere 1367 Menschen dem Virus erlegen. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf. 

(cash/Reuters/SDA)