20:15

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet einen sprunghafen Anstieg der bestätigten Infektionen in Deutschland. Diese werden mit 3795 angegeben. Am Freitag waren es noch 3062. Die Zahl der Todesfälle wurde mit acht angegeben.

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19:55

Der Kanton Tessin schliesst alle Restaurants, Bars, Hotels und Geschäfte, selbst Coiffeur- und Schönheitssalons, ab Samstagmitternacht. Ausgenommen sind Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Tankstellen. Die Verwaltung wird ab Montag auf ein Minimum heruntergefahren. Auch Post- und Bankschalter werden nicht geschlossen. 

Mit diesen Massnahmen gleicht sich die Situation im Tessin immer weiter derjenigen von Italien an. Auf ein allgemeines Ausgehverbot wurde bisher verzichtet. Generell gilt die Devise, dass alle Geschäftsaktivitäten auf ein Minimum beschränkt werden sollen. Messen in den Kirchen sind untersagt, aber die Kirchen können geöffnet bleiben, wenn sie sich an die hygienischen Vorschriften halten.

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Am Samstagvormittag gab es auch ein Treffen mit den Tessiner Wirtschaftsverbänden. Die Bautätigkeit soll ab Montag eingestellt werden. "Einen allgemeinen Produktionsstopp ziehen wir aber nicht in Erwägung", so Vitta vor den Medien. Er präsentierte auch eine Reihe von wirtschaftlichen Massnahmen, um den vielen Betrieben, die zusehends in Schwierigkeiten geraten, unter die Arme zu greifen. Mehr als 800 Betriebe im Tessin haben schon Kurzarbeit beantragt.

Kantonsarzt Giorgio Merlani präsentierte die neuesten Entwicklungen aus sanitärer Sicht: Insgesamt gab es im Tessin bisher 265 Fälle, 64 Erkrankte mussten ins Spital eingewiesen werden. 13 befinden sich auf der Intensivstation, fünf sind verstorben. Zur Anzahl der definitiv Genesenen konnte er mit Verweis auf die kurzen Fristen keine konkreten Angaben machen. Das Kantonsspital La Carità in Locarno wurde mittlerweile zum Referenzspital für Covid-19-Patienten. Dorthin werden nun alle Patienten gebracht. So soll garantiert werden, dass die anderen Spitäler normal weiter arbeiten können.

Das Parkhotel Delta in Locarno verabschiedet sich auf Facebook bis zum 3. April mit einer Projektion am Hotelgebäude: "Alles wird gut!"

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17:55

US-Präsident Donald Trump hat gemäss eigenen Angaben einen Coronavirus-Test machen lassen. Das sagte er gemäss CNN an einer Medienkonferenz. Trump sagte, er kenne das Resultat noch nicht, das benötige normalerweise 1 bis 2 Tage. Symptome wie etwa Fieber habe er nicht. Trump machte den Test am Freitag nach der Medienorientierung, an welcher er den nationalen Notstand ausrief und an welcher er gefragt wurde, ob er den Test machen werde. Er antwortete mit "wahrscheinlich". 

Trump hatte in den letzten Tagen mehrere Male Kontakt mit Personen, die später positiv getestet wurden. Am vergangenen Wochenende besucht etwa der brasilianische Staatschef Bolsonaro Trump in Florida. Mit dabei war auch sein Kommunikationschef, der nach seiner Rückkehr positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurde und engen Fotokontakt mit Trump hatte.

Trump hat am Samstag erneut die amerikanische Notenbank kritisiert. Er hoffe, dass die Zentralbank im Kampf gegen das Coronaviris "endlich an Bord komme" und die Leitzinsen erneut senke.

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In Italien ist die Zahl der Todesfälle infolge des Coronavirus binnen 24 Stunden auf 1441 von 1266 estiegen. Das teilt die zuständige Behörde mit. Die Zahl der registrierten Infektionen stieg demnach binnen eines Tages auf 21'157 von 17'660.

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15:15

Nach Italien plant auch Spanien wegen der Coronavirus-Pandemie laut einem Entwurf für ein Dekret eine landesweite Ausgangssperre. Die Regierung weist die Bevölkerung an, zu Hause zu bleiben, wie aus dem Dokument hervorgeht, das Reuters am Samstag einsehen konnte. Ausnahmen seien nur Notfälle oder wenn die Menschen Lebensmittel und Medikamente einkaufen beziehungsweise zur Arbeit müssten..

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13:00

Berichte aus dem Bekanntenkreis der Schreibenden und Einträge aus den Kommentarforen bei Online-Medien machen es deutlich: In der Schweiz wird längst nicht mehr allen Leuten, die mehr oder weniger eindeutige Anzeichen einer Coronavirus-Infektion haben, ein Test gewährt. Als Grund heisst es oft: "Fehlende Kapazitäten." 

2000 Corona-Tests kann die Schweiz pro Tag durchführen. Das seien im Vergleich zum Ausland viele, wird von offizieller Seite verlautbart. Epidemiologe Marcel Salathé von der Universität Lausanne kritisiert die Schweizer Haltung scharf: "Wir müssen dringend mehr testen. Das ist das wirksamste Mittel, um die Epidemie einzudämmen." Man müsse hier von Südkorea lernen. Dort gibt es Zelte für Testes und Drive-Through-Testanlagen, in denen man im Auto sitzen bleibt (das plant auch New York, siehe Eintrag weiter unten). Die Gefahr einer Ansteckung sei so minim, sagte Salathé im Interview mit den Tamedia-Zeitungen

In Südkorea werde flächendeckend getestet – und die Fallzahlen konnten so gedrückt werden, weil Infizierte schnell isoliert werden konnten, so Salathé weiter. "Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme und sind ein reiches Land. Das sollten wir auch hinbekommen. Wir sind im Krieg gegen ein Virus. Tests helfen auch, um einschneidende Massnahmen zu legitimieren."

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12:50

Die Hamsterkäufe in der Schweiz nehmen am Samstag ein schon fast besorgniserregendes Ausmass an. In Läden, in denen sich sonst frühmorgens nur zwei oder drei Leute verlieren, sind um diese Zeit schon zwei oder drei Kassen geöffnet, um die Besuchermassen zu bewältigen. Folge sind leere Regale und Beschwichtigungen der Grossverteiler, dass in der Schweiz kein Notstand herrsche. 

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12:25

Bundesrat Alain Berset ist sauer auf die Skigebiete, die in der Schweiz noch immer geöffnet haben. Dabei hatte die Landesregierung am Freitag angeordnet: Skigebiete müssen schliessen. Vor allem in der Zentralschweiz foutieren sich Skigebiete um die Anordnungen. Neben Hoch-Ybrig ist auch Engelberg-Titlis geöffnet. Hoch-Ybrig hat einfach die Kapazität der Luftseilbahn Weglosen-Seebli auf maximal 49 Personen limitiert, auch in den Restaurants sind nur 50 Personen zugelassen, wie blick.ch schreibt.

+Skigebiete, die heute offen sind, befinden sich in der Illegalität", so Alain Berset in der SRF-Samstagsrundschau. Er will sich dem Thema schnell annehmen und sagt: "Ich fordere sie auf, sofort zu schliessen." Grund für die Verwirrung ist auch, dass der Verband der Seilbahn-Branche am Freitagabend seine Mitglieder noch informierte, dass Bergbahnen und Skigebiete nicht vom Bundesratsentscheid betroffen seien. 

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12:20

Im Tessin sind seit Freitagmittag zwei weitere Menschen aufgrund einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Wie der Führungsstab am Samstag mitteilte, handelt es sich um ältere Patienten aus der Risikogruppe. Damit sind landesweit 13 Tote zu beklagen.

Zudem ist die Zahl der Menschen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt haben, weiter angestiegen. Am Samstagmorgen lagen 1189 bestätigte Fälle vor, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mitteilte. Das waren 180 Menschen mehr als gegenüber dem Vortag. Insgesamt wurden 1359 Menschen positiv getestet, vier davon im Fürstentum Liechtenstein. Bei 170 Fällen lag ein erstes positives Resultat vor, eine Bestätigung stand zunächst noch aus.

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12:00

In Zentrum von Paris schwärmen Tausende von Sicherheitskräften aus, weil Demonstranten der regierungskritischen sogenannten Gelbwesten-Bewegung sich über ein Versammlungsverbot hinwegsetzen wollen. Versammlungen mit über 100 Teilnehmern sind in Frankreich wegen der Virus-Krise derzeit verboten.

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10:40

Inditex, der Mutterkonzern der Modekette Zara, schliesst der Nachrichtenagentur Europa Press zufolge vorübergehend alle Läden in Spanien.

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10:35

In Japan ist es nach Worten von Ministerpräsident Shinzo Abe derzeit nicht geboten, den Notstand auszurufen. Experten stellten bislang keinen explosiven Anstieg der Coronavirus-Fälle fest, sagt Abe auf einer Pressekonferenz. Dem staatlichen Sender NHK zufolge ist die Zahl auf 1423 gestiegen, einschließlich der 697 Infektionen auf den Kreuzfahrtschiff Diamond Princess.

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10:32

Norwegen empfiehlt seinen Bürgern, für einen Monat auf Auslandsreisen zu verzichten. Zugleich ruft das Außenministerium Norweger im Ausland dazu auf, eine möglichst rasche Rückkehr zu erwägen wegen drohender weiterer Reisebeschränkungen.

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10:30

Apple schliesst alle Ladengeschäfte ausserhalb der Region China bis zum 27. März. Das kündigt Konzernchef Tim Cook in einem Schreiben an, das auf der Internetseite des Unternehmens veröffentlicht wurde und das mit den Worten "To the worldwide Apple family" beginnt. Auch über Twitter verkündete Cook, dass das Unternehmen alle Läden schliessen wird. "An unseren Arbeitsplätzen und in unseren Gemeinden müssen wir alles tun, um die Verbreitung von COVID-19 zu verhindern", schreibt er in einem Tweet.

Die Läden in China hatten am Freitag wieder eröffnet. Der iPhone-Konzern hat ausserhalb Chinas rund 460 hauseigene Geschäfte. 

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10:15

Hier ein Live-Update auf Youtube zur Entwicklung des Coronavirus weltweit: Todesfälle, Infizierungen, Genesene.

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08:45

Armeechef Thomas Süssli hat in der Nacht auf Samstag bestätigt, dass es im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie zu einem ersten Einsatz der Schweizer Armee kommt, schreibt blick.ch. Das Spitalbataillon 5 werde am Montag für einen besonderen Coronavirus-Dienst einrücken, so Süssli, der seit dem 1. Januar 2020 Chef der Schweizer Armee ist.

08:30

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn ruft Reiserückkehrer aus Italien, der Schweiz und Österreich zu einer zweiwöchigen Selbstisolation auf. "Wenn Sie innerhalb der letzten 14 Tage in Italien, in der Schweiz oder in Österreich waren: Vermeiden Sie unnötige Kontakte und bleiben Sie 2 Wochen zu Hause - unabhängig davon, ob Sie Symptome haben oder nicht", erklärt Spahn via Twitter.

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08:15

Die Zahl der Menschen, die in der Schweiz an den Folgen des Coronavirus gestorben sind, beträgt elf. Je drei Infizierte starben in den Kantonen Waadt und Tessin, zwei in Basel-Land, eine Person im Kanton Basel-Stadt sowie je eine im Kanton Wallis und im Kanton Genf.

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08:13

New York eröffnet die erste Coronavirus-Teststation für Autofahrer. Die Fahrer können auf das Gelände fahren, wo ihnen von geschulten Personal der Gesndheitsdienste Speichelproben entnommen werden. Die gehen dann an Labors, die innerhalb von 24 Stunden eine Diagnose stellen. In der Millionenstadt sollen mehrere dieser "drive-through" (fahr durch) eingerichtet werden.

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08:10

Das Robert-Koch-Institut in Berlin nennt nun auch das österreichische Bundesland Tirol und die spanische Hauptstadt Madrid ans Risikogebiete. Auf der Liste aufgeführt waren bereits Italien, der Iran, die chinesische Provinz Hubei, die südkoreanische Provinz Gyeongsangbuk-do und die französische Region Grand Est, zu der das Elsass, Lothringen und Champagne-Ardenne gehören.

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07:30

In China ist die Zahl der Virusinfektionen bei Reisenden aus dem Ausland am Freitag erstmals höher ausgefallen als die Zahl der Ansteckungen durch Übertragungen im Inland. Von den elf Neuinfektionen seien sieben bei Menschen festgestellt worden, die aus dem Ausland kamen, teilte die Nationale Gesundheits-Kommission am Samstag mit. Bei den übrigen vier Fällen gebe es keinen ausländischen Bezug. Sie seien alle in der Provinz Hubei registriert worden, dem Epizentrum der Pandemie.

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00:01

Die britische Regierung will kommende Woche nach einem Bericht des Senders Sky News Massenversammlungen mit einem Notfall-Gesetz verbieten. Damit soll die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden.

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20:05

Das Robert-Koch-Institut meldete am Freitagabend einen Anstieg der bestätigten Infektionen in Deutschland. Diese werden mit 3062 angegeben. Am Donnerstag waren es noch 2369. Die Zahl der Todesfälle wurde mit fünf angegeben.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)