21:40

Nun legen auch die Kantone Graubünden und Neuenburg das öffentliche Leben ab Montag weitgehend lahm. Läden und Betriebe, die nicht für die Grundversorgung notwendig sind, müssen schliessen. Nach dem Kanton Tessin am Samstag verordneten am Sonntag im Stundentakt bereits andere Kantone den Stillstand: Basel-Landschaft, Waadt und Jura schliessen alle Restaurants, Bars und Geschäfte. Derweil hatte der Bundesrat am Sonntag eine "ausserordentliche Sitzung". Es ging darum, die Wirkung der am Freitag getroffenen Massnahmen zu analysieren. Der Bundesrat prüfe die Situation laufend und werde "in Kürze" ("trés rapidement") laut Bundesratssprecher André Simonazzi eine weitere Sitzung zu diesem Thema abhalten.

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21:15

In Frankreich ist die Zahl der Todesfälle infolge des Coronavirus binnen 24 Stunden auf 120 von 91 gestiegen. Das teilt die zuständige Behörde mit. Die Zahl der registrierten Infektionen stieg demnach binnen eines Tages auf rund 5400 von 4499.

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20:30

Bundesratssprecher André Simonazzi hat die "ausserordentliche Sitzung" des Bundesrates per Twitter mittlerweile bestätigt. Es ging darum, die Wirkung der am Freitag getroffenen Massnahmen zu analysieren. Der Bundesrat habe Bilanz gezogen über die Situation in den Kantonen und Nachbarländern und das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Epidemie diskutiert, schreibt Simonazzi. Der Bundesrat prüfe die Situation laufend und werde "in Kürze" ("trés rapidement") eine weitere Sitzung zu diesem Thema abhalten. Eine Orientierung der Bevölkerung wird am Sonntag kaum noch stattfinden. 

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18:20

Die Landesregierung trifft sich in diesen Minuten offenbar zur Krisensitzung. Dies, nachdem die Zahl der bestätigten Corona-Infizierten in der Schweiz innert 24 Stunden um 800 auf 2200 gestiegen war. Das schreibt blick.ch. Einigen Kantonen gingen die Massnahmen des Bundesrates vom 13. März zu wenig weit. Nach dem Tessin verordneten am Sonntag im Stundentakt andere Kantone den Stillstand: Basel-Landschaft, Waadt und Jura schliessen alle Restaurants, Bars und Geschäfte. Lediglich Lebensmittelläden und Apotheken dürfen geöffnet bleiben. Es ist davon auszugehen, dass weitere Kantone nachziehen. Möglicherweise wird der Bundesrat eine einheitliche Lösung beschliessen.

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18:35

In Italien ist die Zahl der Todesfälle infolge des Coronavirus binnen 24 Stunden um 25 Prozent auf 1809 gestiegen. Das teilt die zuständige Behörde mit. Die Zahl der registrierten Infektionen stieg demnach binnen eines Tages auf 24'747 von 21'157. 1372 Personen lagen auf der Intensivstation. 2335 Personen sind inzwischen genesen. Die Lombardei ist mit 1218 Todesopfern die am stärkste betroffen Region, gefolgt von der Emilia Romagna (284 Todesopfer), vom Veneto (63) und den Marche (46). Im Friaul gab es 14 Todesfälle, in der Provinz Südtirol waren es fünf.

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18:10

Die skandinavischen Airline SAS stellt wegen des Einbruchs des internationalen Reiseverkehrs im Zuge der Coronavirus-Krise den Flugverkehr weitgehend ein. Angesichts der Verbreitung des neuartigen Coronavirus und der Massnahmen vieler Behörden gebe es aktuell so gut wie keine Nachfrage mehr nach internationalen Flugreisen. Daher werde der Grossteil des Flugverkehrs ab Montag, den 16. März, eingestellt. Wo es möglich ist, sollen den Angaben zufolge einige Routen weiter bedient werden, um Rückkehrflüge zu ermöglichen. Der Schritt bedeutet für bis zu 10'000 Angestellte der Fluggesellschaft - das sind rund 90 Prozent - vorübergehende Verringerungen der Arbeitszeit.

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17:30

Mit 15 Sonderflügen will die Lufthansa bis Mittwoch etwa 3000 bis 4000 Urlauber aus der Karibik und von den Kanaren zurück nach Deutschland bringen. Es handele sich um Menschen, die wegen der Reisebeschränkungen als Folge der Coronavirus-Krise sonst nicht hätten zurückkehren können - Feriengäste von den Inseln sowie Kreuzfahrtpassagiere. Eingesetzt werden Grossraumflugzeuge vom Typ Boeing 747 und Airbus A340. Abflugorte sind Teneriffa, Punta Cana und Barbados. Zielflughäfen sind Frankfurt, München, Hamburg und Berlin.

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15:40

Wegen des Coronavirus schliesst Deutschland ab Montagmorgen 08.00 Uhr weitgehend seine Grenzen zu Frankreich, Österreich und zur Schweiz. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Sonntag aus Regierungskreisen, zuvor hatte die "Bild-Zeitung" dies berichtet.

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14:30

Die Baselbieter Regierung hat wegen des Coronavirus am Sonntag die Notlage ausgerufen. Restaurants, Hotels, Kinos und Sportzentren werden geschlossen. Sämtliche öffentlichen wie auch privaten Anlässe mit mehr als 50 Personen sind ab Montag um 6 Uhr verboten.

Geschlossen werden sollen alle Verkaufsstätten, die nicht der Grundversorgung dienen, sowie alle Gastrobetriebe, wie die Regierung am Sonntag vor den Medien erklärte. Zu Sicherstellung der Spitalversorgung wird der Standort Bruderholz an der Kantonsgrenze zu Basel-Stadt zum "Referenzspital Covid-19" erklärt, wie Gesundheitsdirektor Thomas Weber (SVP) sagte. In den Gemeinden Münchenstein und Lausen würden zusätzliche Abklärungszentren für Coronavirus-Tests eingerichtet. Personen, die möglicherweise am Virus erkrankt sind, werden im Kanton nicht mehr in Arztpraxen und in Notfallstationen getestet.

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13:30

Die Zahl der Coronavirus-Fälle in der Schweiz ist am Sonntag rasant angestiegen. Nach neuesten Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) gab es hierzulande bereits 2200 positiv getestete Fälle. Das waren rund 800 zusätzliche Fälle innerhalb eines Tages.

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13:10

Der italienische Stararchitekt Vittorio Gregotti ist am Sonntag in Mailand im Alter von 92 Jahren gestorben. Er war infolge einer Coronavirus-Erkrankung ins Spital eingeliefert worden.

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12:45

Im Tessin ist eine weitere Person an den Folgen einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Wie der Führungsstab am Sonntag mitteilte, handelt es sich um eine ältere Person. Damit steigt die Opferbilanz im Tessin auf sechs und in der Schweiz auf 14. Das Opfer gehörte der Risikogruppe an. Bereits am Samstag hatte der Kanton Tessin zwei Tote gemeldet, ebenfalls Ältere. Er ist damit der Kanton mit den bisher meisten Opfern.

Drei Menschen starben im Kanton Waadt, zwei in Basel-Landschaft, einer in Basel-Stadt sowie je eine Person in den Kantonen Wallis und Genf. Meist handelte es sich um ältere Personen, das jüngste Opfer war eine 32-jährige Frau im Kanton Genf. Sie litt an einer Vorerkrankung.

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12:35

Frankreich wird noch heute damit beginnen, den Flug-, Bahn- und Busverkehr zwischen einzelnen Städten einzuschränken. In Paris werden zudem mehrere Flughafen-Terminals geschlossen und die Zahl von Langstrecken-Verbindungen auf der Schiene wird halbiert, wie Umweltministerin Elisabeth Borne und Verkehrsminister Jean-Baptiste Djebbari auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mitteilen. Der Frachtverkehr soll normal weiterlaufen.

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10:55

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt ein Versammlungsverbot im Land an. An keinem Ort sollen sich mehr als fünf Menschen auf einmal treffen, gibt das Kanzleramt bekannt. Die einzigen Ausnahmen sind Aktivitäten, die der Bekämpfung des Virus dienen. Spielplätze und Sportplätze werden geschlossen. Restaurants bleiben ab Dienstag zu. Die Lebensmittelversorgung wird über Supermärkte und Lieferservice gewährleistet.

Kurz appellierte an die Menschen, sich selbst zu isolieren und ausschließlich jene sozialen Kontakte zu pflegen, mit denen sie zusammenleben. Insgesamt gibt es in Österreich laut Gesundheitsministerium mittlerweile 800 bestätigte Coronavirus-Fälle. Bislang wurde ein Toter gemeldet.

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10:45

Grossbritannien plant eine Schutzisolierung von Menschen über 70 Jahren für die Dauer von bis zu vier Monaten. Das Vorhaben sei Teil des Aktionsplans der Regierung und solle in den kommenden Wochen umgesetzt werden, sagt Gesundheitsminister Matt Hancock dem Sender Sky News.

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10:40

Das österreichische Aussenministerium hat wegen der Coronavirus-Epidemie eine Reisewarnung für die Schweiz erlassen. Das Nachbarland ruft seine Landsleute zur Rückreise auf. Der Flug- und Zugverkehr in die Schweiz wird ab Montagabend um Mitternacht eingestellt, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte.

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10:00

Die Lombardei warnt vor dem Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Angesichts der zunehmenden Zahl von Infektionen seien die Plätze auf den Intensivstationen durchaus knapp geworden. "Wir stehen an einem Punkt, wo es bald kein Zurück gibt. Jeder Tag wird schwieriger. Es gibt Tage, an denen nur noch sieben Plätze auf der Intensivstation zur Verfügung stehen", sagt Giulio Gallera, Gesundheitsbeauftragter der Lombardei, laut tagesanzeiger.ch. 4898 Personen befinden sich in Spitälern in der Lombardei, 463 mehr als am Freitag. Auf der Intensivstationen liegen 732 Kranke, das sind 85 mehr als am Freitag.

Gallera beklagt einen Mangel an Sanitätern, Atemschutzmasken und an weiterem medizinischen Material in der Region. Es gebe keine Ambulanzen mehr, um Patienten in Krankenhäuser der Nachbarregionen zu bringen. Gallera beklagte die schlechte Qualität der Atemschutzmasken, die die Sanitäter in der Region zuletzt geliefert bekommen haben.

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09:40

Nach den Hamsterkäufen am Freitagnachmittag und am Samstag verzeichnete Aldi Suisse erste Lieferschwierigkeiten, insbesondere von italienischen Lieferanten, wie ein Sprecher mitteilte. Die einzelnen Ausfälle seien bislang mit Alternativartikeln gut abgedeckt worden. Ein derartiges Einkaufsverhalten hat Aldi seit dem Markteintritt in der Schweiz im Jahr 2005 noch nie beobachtet, wie der Firmensprecher sagte. Selbst die üblichen Vor-Feiertagseinkäufe seien nicht vergleichbar. Vermehrt gekauft werden den Angaben der Detailhändler zufolge etwa länger haltbare Lebensmittel, Beilagen, Tiefkühl-Produkte, Toilettenpapier, Mehl und Zucker sowie Handreinigungsprodukte.

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09:20

Die Schweiz muss sich wohl auf längere Schulschliessungen einstellen."Da die Wissenschaft damit rechnet, dass es drei bis vier Monate dauert, bis die Epidemie abflacht, müssen wir auch mit Schulschliessungen für diesen Zeitraum rechnen". Das sagt Silvia Steiner, Zürcher Bildungsdirektorin und Präsidentin der Erziehungsdirektorenkonferenz, in der NZZ am Sonntag.  Der Vorsteher des Stadtzürcher Schulamts, Filippo Leutenegger, vertritt eine ähnliche Haltung: "Ich stelle mich darauf ein, dass wir noch über die Frühlingsferien hinaus beim Fernunterricht bleiben müssen."

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08:20

Nach Kontakt zu mehreren Infizierten ist US-Präsident Donald Trump nach Angaben seines Arztes negativ auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Trumps Arzt Sean Conley gab das negative Testergebnis am Samstagabend in Washington bekannt. "Heute Abend habe ich die Bestätigung erhalten, dass der Test negativ ist", erklärte Conley am Samstag. Eine Woche nach einem Abendessen mit der Delegation des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro in Trumps Golfclub Mar-a-Lago in Florida sei der Präsident zudem weiterhin "symptomfrei".

Trump hatte dem Coronavirus-Test erst nach langem Zögern zugestimmt. "Ich habe den Test gestern Abend gemacht", sagte er am Samstag bei einer Pressekonferenz im Weissen Haus. Zuvor hatte er einen Test tagelang abgelehnt, obwohl er Kontakt zu mehreren Infizierten hatte. Dazu zählte eine Delegation um den brasilianischen Staatschef Bolsonaro, die sich am Samstag vergangener Woche mit Trump in Florida getroffen hatte. Inzwischen wurden fünf brasilianische Delegationsmitglieder und Miamis Bürgermeister Francis Suarez positiv auf das Virus getestet.

Dennoch hatte der 73-jährige Trump trotz gegenteiliger Empfehlung von Experten am Freitag immer noch die Hände von Menschen geschüttelt. Er sagte nun, das sei eine Angewohnheit, die er wohl ändern müsse.

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08:15

In Frankreich ist die Skisaison zu Ende. Alle Gebiete stellen den Betrieb ein, wie der Verband der Betreiber mitteilt.

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08:10

Im Weissen Haus wird bei Besuchern zudem ab sofort Fieber gemessen, um Coronavirus-Infizierte ausfindig zu machen. Bei allen Menschen mit "engem Kontakt" zu Präsident Trump und zu Vize-Präsident Mike Pence werde die Temperatur gemessen, kündigte Vize-Pressesprecher Judd Deere an. Auch bei Journalisten wurde vor Trumps Pressekonferenz am Samstag die Temperatur gemessen. Ein Medienvertreter wurde wegen erhöhter Temperatur nicht zugelassen.

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08:05

In China werden für Samstag 20 neue Infektionen gemeldet. Am Freitag waren es elf Fälle. Damit steigt die Zahl der Erkrankungen auf 80'844.

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08:00

Die Zahl der Coronavirus-Infizierungen in den USA ist auf über 3000 angestigen, 60 Menschen sind an der Krankheit gestorben. Hier das Live-Update auf Youtube zur Entwicklung des Coronavirus weltweit: Todesfälle, Infizierungen, Genesene.

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07:30

Südkoreas Präsident Moon Jae In erklärt die am stärksten vom Virus-Ausbruch betroffenen Provinzen zu "besonderen Katastrophenzonen". Dies ermöglicht der Regierung, Sanierungskosten mit bis zu 50 Prozent zu unterstützen und Einwohner von Steuern und anderen Zahlungsverpflichtungen zu entbinden. In Asien ist Südkorea nach China am stärksten von der Pandemie betroffen. Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen fällt mit 76 so gering aus wie seit mehr als drei Wochen nicht mehr.

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07:15

Die US-Notenbank (Fed) könnte nach Einschätzung der Analysten der Bank of America noch vor Beginn der neuen Woche Maßnahmen zur Stützung des Markts für Geldmarktpapiere bekanntgeben. Diesen Markt nutzen Unternehmen, um kurzfristige Kredite zu erhalten.

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07:00

China verstärkt nun auch in Peking die Kontrolle einreisender Flugpassagiere, um ein Einschleppen des Virus zu verhindern, wie die Zeitung "Beijing News" berichtet. Vergangene Woche bereits wurden die Flughafen-Kontrollen in Shanghai verschärft.

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06:50

American Airlines streicht zwischen dem 16. März und dem 6. Mai 75 Prozent ihrer internationalen Verbindungen im Vergleich zum Vorjahresflugplan. Fast alle Langstreckenflugzeuge würden geparkt. Damit reagiert die US-Fluglinie auf den Einbruch bei Fernreisen wegen der Pandemie.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP)