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19:00

In Italien nimmt die Zahl der bekannten Neuinfektionen und Todesfälle schneller zu. Das Katastrophenschutzamt gibt 333 neue Fälle an (Mittwoch: 329). Davon entfallen alleine 279 Fälle auf die Regionen Lombardei (216), Emilia Romagna (32) und Piemont (31). Dahinter liegen Lazio (Region Rom, 9 Fälle) und Veneto (8). In Sardinien und Kampanien kamen je 1 Neuinfektion dazu, in drei Regionen gab es keine neuen Fälle

Zudem sind am Donnerstag 66 Todesfälle registriert worden nach 43 zuvor. Insgesamt sind in Italien 238'159 Infektionen und 34'514 Todesfälle bekannt.

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16:45

204 Parlamentsmitglieder haben parteiübergreifend zum Ende der Session am Donnerstag in Bern die Bevölkerung aufgerufen, den Sommer in der Schweiz zu verbringen. "Liebe Bewohnerinnen und Bewohner unserer einzigartigen Schweiz, in den letzten Monaten befanden wir uns alle im Krisenmodus", sprechen mehr als drei Viertel aller Parlamentsmitglieder aus National- und Ständerat die gut 8,6 Millionen Menschen im Land an.

Und weiter: "Mit dem Sommerbeginn freuen wir uns nun auf ein paar Momente der Ruhe in sicherer Umgebung. Lassen Sie uns diesen Sommer einige der verborgenen Schätze unseres Landes entdecken oder wiederentdecken!" Der Steilpass für die Tourismus-Branche wurde sogleich dankbar aufgenommen. "Es freut uns, dass so viele Parlamentarier sich bereit erklärt haben, spontan diesen Aufruf zu unterstützen und die Schweiz im Sommer neu entdecken wollen", wird Nicolo Paganini, St. Galler CVP-Nationalrat und Präsident des Schweizer Tourismus-Verbandes (STV), auf dessen Website zitiert.

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16:00

Nach der Lockerung der Corona-Massnahmen kommen die ersten Besucher wieder nach Amsterdam - doch viele Bewohner wollen den Massen-Tourismus nicht mehr. Der Tourismus müsse drastisch eingeschränkt werden, fordert eine Volksinitiative, die am Donnerstag bereits von rund 25'000 Bürgern unterzeichnet wurde. Das Stadtparlament muss sich nun mit den Forderungen befassen. Die Initiative fordert, dass die Zahl der Übernachtungen von Besuchern auf maximal 12 Millionen pro Jahr begrenzt werden solle. Zuletzt gab es rund 20 Millionen touristische Übernachtungen im Jahr. Die niederländische Hauptstadt hat rund 800'000 Einwohner. Das Vermieten von Wohnungen etwa über Airbnb soll ebenso verboten werden wie die Eröffnung neuer Hotels. Gefordert wird eine starke Erhöhung der Touristensteuer und eine Neugestaltung des Rotlichtviertels. Drogen sollen in Coffeeshops nicht länger an Touristen verkauft werden.

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15:25

Bis Ende des Jahres könnten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein oder zwei Impfstoffe gegen das Coronavirus vorliegen. Vorhersagen seien immer schwierig, aber wenn alles glatt laufe mit den derzeitigen Studien, könnten dann auch schon einige Hundert Millionen Impfdosen hergestellt sein, sagte die Chefwissenschaftlerin der WHO, Soumya Swaminathan, am Donnerstag in Genf. An rund 200 möglichen Impfstoffen werde zur Zeit geforscht, ein knappes Dutzend werde schon am Menschen getestet. "Selbst, wenn der erste oder zweite schliesslich doch nicht hält, was er verspricht, sollten wir die Hoffnung nicht aufgeben", sagte Swaminathan.

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14:25

Die EU-Kommission verhandelt Insidern zufolge mit Johnson & Johnson über die Versorgung mit einem Covid-19-Impfstoff, den der US-Pharmakonzern derzeit entwickelt. Eine Vereinbarung über den Kauf oder eine Reservierung von Impfdosen werde derzeit vorbereitet, sagt ein führender Gesundheitsexperte eines EU-Staats. Ein zweiter Insider in Brüssel erklärt, in der Angelegenheit habe es am Dienstag ein Telefonat zwischen Vertretern der EU-Kommission und dem Unternehmen gegeben. Die EU-Kommission lehnte eine Stellungnahme ab. Bei Johnson & Johnson in den USA war dafür zunächst niemand zu erreichen.

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13:55

Im deutschen Göttingen haben die Behörden nach rund 100 Corona-Infektionen in einem Hochhaus das komplette Gebäude vorerst unter Quarantäne gestellt. In dem Hochhaus seien etwa 700 Personen gemeldet, sagte ein Sprecher der Stadt. Die Bewohner seien inzwischen alle getestet worden, rund 60 Ergebnisse stünden noch aus. Da viele der Bewohner Kontakt untereinander hätten, habe man sich zu der Maßnahme entschieden.

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13:05

China gibt nach dem jüngsten Corona-Ausbruch in der Hauptstadt Entwarnung. "Die Epidemie in Peking ist unter Kontrolle gebracht worden", sagte der Chefepidemiologe des Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten, Wu Zunyou, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Seit Mittwoch seien 21 neue Fälle bekanntgeworden, während es tags zuvor noch 31 gewesen seien. "Wenn ich sage, dass es unter Kontrolle ist, bedeutet das nicht, dass die Zahl der Fälle morgen oder übermorgen auf null sinken wird", warnte Wu zugleich. "Der Trend wird für eine gewisse Zeit anhalten, aber die Zahl der Fälle wird abnehmen." Insgesamt wurden seit 11. Juni 158 Infektionen gemeldet.

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12:45

In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 17 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Insgesamt gab es bisher 31'200 laborbestätigte Covid-19-Fälle, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstagmittag mitteilte.

Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Am Mittwoch waren noch 37 neue Fälle gemeldet worden, am Dienstag waren es 15 und am Montag 14 Fälle gewesen. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner entfielen 364 Fälle.

Bisher starben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein gemäss BAG 1678 Menschen, die positiv auf Covid-19 getestet worden waren. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Donnerstag übermittelt hatten.

Die Zahl der durchgeführten Tests auf Sars-CoV-2, den Erreger von Covid-19, belaufen sich bisher insgesamt auf 485'948. Bei acht Prozent dieser Tests fiel das Resultat positiv aus.

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12:30

Dänemark will seine Grenzen ab dem 27. Juni für die meisten EU-Länder und Staaten aus dem Schengen-Raum wieder öffnen, wie das Aussenministerium in Kopenhagen mitteilt. Bedingung sei, dass es in diesen Ländern nur wenig Corona-Infizierte geben dürfe. Justizminister Nick Haekkerup sagt, die Öffnung gelte für alle Mitglieder der EU und des Schengen-Raums ausser für Portugal und Schweden. Deutschlands nördlicher Nachbar hatte seine Grenzen Mitte März geschlossen. Seit Anfang der Woche gibt es für Personen mit Wohnsitz in Deutschland bereits gelockerte Einreisemöglichkeiten.

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11:00

Spanien schnürt ein Hilfspaket über 4,25 Milliarden Euro zur Unterstützung der heimischen Tourismusbranche. Das teilt Ministerpräsident Pedro Sanchez mit.

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10:15

Berufstätige Mütter haben in der Schweiz am meisten unter den Einschränkungen während der Corona-Pandemie geächzt: Die zusätzlichen Betreuungspflichten aus Homeschooling und der Wegfall familienexterner Kinderbetreuungsmöglichkeiten ging zu Lasten der Arbeitskapazität. Das zeigt eine Studie der Forschungsstelle Sotomo, die vom Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG in Auftrag gegeben wurde. Ob man in einem Haushalt mit Kindern lebt oder nicht, hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Arbeitsbelastung während der Covid-19-Pandemie. Dabei ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern deutlich: Berufstätige Frauen waren stärker betroffen als berufstätige Männer.

Rund ein Viertel bis knapp ein Drittel der Befragten, die mit Kindern unter 16 Jahren zusammenleben, gaben an, wegen Homeschooling, des Unterrichts zu Hause, und Kinderbetreuung weniger Kapazitäten für die Erwerbstätigkeit zu haben. Auch das soziale Milieu spielt eine grosse Rolle: Je besser gebildet, desto grösser die empfundene Einschränkung der Arbeitskapazität. Eltern mit weniger hohem Bildungsstand üben häufiger Tätigkeiten aus, die nicht vom Homeoffice aus erledigt werden können und haben entsprechend weniger Möglichkeiten, zu Hause Homeschooling und Kinderbetreuung zu leisten. Die Krise hatte auch Auswirkungen auf die Stimmung in den Haushalten, wie die Umfrage ergab. Ungefähr jede fünfte befragte Person gab an, zu Hause mehr Spannungen und Konflikte zu erleben als vor der Coronavirus-Pandemie. Über die Zeit betrachtet, stieg der Anteil der Männer, die zu Hause mehr Spannungen und Konflikte wahrnahmen, etwas an, während er bei den Frauen mit der Zeit etwas abnahm.

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09:30

Die Corona-Krise wird nach Schätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) aufs Jahr gesehen in Deutschland zu einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um 6,8 Prozent führen und in der Spitze rund eine Million Arbeitsplätze kosten."Der Tiefpunkt der Krise liegt hinter uns", sagte IfW-Konjunkturchef Stefan Kooths. "Das ist noch keine Entwarnung, denn der Tiefpunkt war extrem tief." Im zweiten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt um 12 Prozent geschrumpft sein. Damit markiere die Corona-Krise den schärfsten Wirtschaftseinbruch seit Bestehen der Bundesrepublik.

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06:00

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen steigt in Deutschland an. Binnen eines Tages meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) für Infektionskrankheiten 580 bestätigte Coronavirus-Fälle, am Vortag waren es 345. Damit sind in Deutschland 187'764 Menschen mit dem Virus infiziert, wie die Daten des RKI zeigen. Die Zahl der an oder mit dem Virus verstorbenen Menschen steigt nach offiziellen Angaben um 26 auf 8856. Rund 174'100 Menschen sind bislang von dem Virus genesen.

Eine Übersicht zu den Coronavirus-Fällen weltweit gibt es auch bei der Johns Hopkins Universität in den USA.

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05:00

US-Präsident Donald Trump will trotz steigender Infektionszahlen nicht noch mal auf Geschäftsschliessungen zur Eindämmung des Virus zurückgreifen. "Wir werden das Land nicht wieder schließen. Das werden wir nicht tun müssen", betonte Trump in einem Interview mit dem Sender Fox News Channel. Auch der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Larry Kudlow, und Finanzminister Steven Mnuchin hatten zuvor gesagt, die Vereinigten Staaten könnten die Wirtschaft nicht wieder stilllegen. Bislang sind in den USA rund 2,16 Millionen Amerikaner mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und fast 118'000 US-Bürger an den Folgen von Covid-19 gestorben.

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04:00

Eine italienische Studie dämpft Hoffnungen, dass sich Covid-19 mit dem Arthritis-Medikament Actemra der Pharmafirma Roche erfolgreich behandeln lässt. Die Untersuchung ergab nach Angaben von beteiligten Wissenschaftlern, dass eine Verabreichung des Mittels keine Besserung der Symptome bei Patienten brachte, die in einem frühen Stadium an der vom Coronavirus ausgelösten Lungenentzündung litten.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt ihre Studie mit dem Anti-Malaria-Mittel Hydroxychloroquin ein. Dies sei geschehen, nachdem andere Untersuchungen keine Wirkung gezeigt hätten, sagt die WHO-Expertin Ana Maria Henao-Restrepo. US-Präsident Donald Trump hat nach eigenen Angaben das Mittel zeitweilig zur Vorbeugung eingenommen, obwohl Experten keine Wirksamkeit erkennen konnten.

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03:30

Die chinesische Gesundheitskommission meldet binnen 24 Stunden 28 neue Coronavirus-Fälle, 21 davon in der Hauptstadt Peking. Bei vier der 28 Fälle würde es sich um sogenannte importierte Fälle handeln, an denen Reisende aus Übersee beteiligt sind. Darüber hinaus gebe es acht neue asymptomatische Infektionen. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle beläuft sich nach offiziellen Angaben auf 83'293. Die Zahl der Todesopfer bleibt unverändert bei 4634. China zählt asymptomatische Patienten - also diejenigen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, aber keine Symptome zeigen - nicht zu den bestätigten Coronavirus-Fällen.

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02:30

Arbeiter am Eiffelturm bereiten nach drei Monaten Pause die Wiedereröffnung des Pariser Wahrzeichens für den 25. Juni vor - allerdings nur für Sportliche: Die Aufzüge bleiben nach Angaben der Betreibergesellschaft wegen eines erhöhten Infektionsrisikos infolge des engen Raumes weiterhin außer Betrieb. In den Treppenhäusern werde es zum Schutz der Besucher ein Einbahnstraßensystem geben und alle Personen über elf Jahren müssen einen Gesichtsschutz tragen. 

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00:10

In den grössten türkischen Städten Istanbul und Ankara sowie in Bursa gilt künftig im Freien eine Maskenpflicht. Das ordnen die zuständigen Stadtbehörden an. Erst kürzlich wurden in der Türkei eine ganze Reihe von Corona-Schutzmaßnahmen aufgehoben, doch in der Folge verdoppelte sich die Zahl der neuen Covid-19-Fälle auf etwa 1500 pro Tag, wie aus offiziellen Daten hervorgeht.

(cash/Reuters/Bloomberg/AWP/SDA)