Vor etwas mehr als zwei Wochen sorgte ein Entscheid des Bundesrates für Aufsehen: Er will eine Frauenquote von 30 Prozent für wirtschaftlich bedeutende, börsenkotierte Gesellschaften einführen. Schon im letzten Jahr beschloss die Landesregierung eine solche Quote für bundesnahe Betriebe.

Es sind dies Eingeständnisse, dass es mit der beruflichen Verankerung von Frauen in Führungsgremien in der Schweiz nicht vorwärts geht. Denn von 2008 bis 2013 hat sich der Frauenanteil in den Verwaltungsräten der börsenkotierten Unternehmen kaum verändert.

Trotz der fehlenden Förderung und oft auch Benachteiligung der Frauen im Berufsleben ist der Trend eindeutig: Die jungen Frauen in der Schweiz sind auf dem Vormarsch, und ihnen gehört die Zukunft. Das zeigen nur schon die prozentualen Anteile von Frauen und Männern bei Uni-Abschlüssen. Betrug der Frauenanteil bei Studienabschlüssen alter Ordnung (Lizenziat und Diplom) vor 20 Jahren noch rund 30 Prozent, stieg der Frauenanteil bis 2005 auf 50 Prozent an. Sieben Jahre später waren bereits zwei Drittel der Absolventen nach alter Studienordnung weiblich.

Doch wie denken die jungen Frauen in der Schweiz? Wie sehen sie ihre berufliche Situation und ihre Zukunft? Wie stehen sie zu einer gesetzlich festgesetzten Frauenquote? Was stört die jungen Frauen an ihrem Land? Und welche Wünsche haben sie für das nächste Jahr?

Wir haben entschieden, diese Bevölkerungsgruppe in der mittlerweile schon traditionellen cash-Interviewserie zum Jahresschluss zu Wort kommen zu lassen. Täglich bis Freitag stellt sich hier eine andere Frau im cash-Interview vor. Die Auswahl ist nicht repräsentativ. Die cash-Serie diese Woche fügt sich an die Interviewreihe im letzten Jahr an, in welcher die Auslandschweizer zu Wort kamen.

Ums vorweg zu nehmen: Die Aussagen der Interviewten sind deutsch und deutlich. So sagt Claudia Graf, die junge Chefin einer Regionalbrauerei: "Eine höhere Frauenquote darf nicht durch ein Gesetz erreicht werden. Diese Art von Kontrolle über die Unternehmen in der liberalen Schweiz ist für mich sehr befremdend."  Den Anfang der Interviewserie macht heute aber die 24-jährige Karin Bertschi, Chefin zweier Abfallsammelstellen im Kanton Aargau. 

An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen, liebe Leserinnen und Leser von cash, für die Treue herzlich bedanken, die Sie uns auch im 2014 geschenkt haben. Die Verbundenheit zu unserem Wirtschafts- und Finanzportal ist ein Zeichen von Wertschätzung für unsere Arbeit.

Mit dem Hinweis, dass cash auch während der Festtage einen umfassenden Informationsdienst bietet, wünsche ich Ihnen im Namen des cash-Teams bereits jetzt erholsame und schöne Weihnachtstage und einen guten Rutsch ins 2015. Wir freuen uns, wenn Sie uns auch im neuen Jahr auf www.cash.ch besuchen. Am besten schon am 1.1.2015.