Es könnte die Grundlage bilden dafür, dass die Raffinerie in Schwedt (Brandenburg) unter staatliche Aufsicht kommt - die Raffinerie ist fast vollständig vom russischen Staatskonzern Rosneft übernommen worden.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte gesagt, es sei gelungen, die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Öl von 35 Prozent vor Beginn des Ukraine-Krieges innerhalb von acht Wochen auf 12 Prozent zu senken. Bei diesen handle es sich um Ölimporte der Raffinerie in Schwedt. Wenn man dieses Öl nicht mehr haben wolle, brauche man für Schwedt eine Alternative. Habeck hatte ein mögliches westliches Ölembargo gegen Russland als "handhabbar" bezeichnet.

Krischer sagte, als "Ultima Ratio" müsse unter klar benannten und sehr engen Bedingungen auch eine Enteignung von Firmen möglich sein. Es könne nicht sein, dass jemand, der eine kritische Infrastruktur für die Energieversorgung besitze, die Versorgung gefährde.

Der FDP-Energiepolitiker Michael Kruse sagte: "Jeder, der kritische Infrastruktur in Deutschland gegen die deutschen und europäischen Interessen missbraucht, der kann nicht weiter Eigentümer dieser kritischen Infrastruktur sein." Der SPD-Abgeordnete Bengt Bergt sagte: "Als absolute Ultima Ratio müssen wir auch zur Brechstange der Enteignung greifen können" - und zwar dann, wenn die Sicherung der Energieversorgung nicht anders gewährleistet werden könne.

Die Novelle des Energiesicherungsgesetzes sieht neben Enteignungen auch vor, dass Unternehmen, die kritische Energie-Infrastrukturen betreiben, bei Bedarf unter eine staatliche Treuhandverwaltung gestellt werden können./hoe/DP/jha

(AWP)