Im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, um 2,8 Prozent. In dieser Betrachtung wurden die Erwartungen der Analysten ebenfalls deutlich übertroffen. Die Daten spiegeln laut dem Statistischen Bundesamt die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider.

Stärkster Preistreiber bleiben die Energiekosten. Für die Erzeuger verteuerte sich Energie im April im Jahresvergleich um 87,3 Prozent, dabei wurde Erdgas 154,8 Prozent teurer. "Kraftwerke zahlten für Erdgas gut viermal so viel wie ein Jahr zuvor", hiess es in der Mitteilung des Bundesamtes.

Hohe Preissteigerungen gab es auch beim Strom und bei Mineralölerzeugnissen. Ausserdem verteuerten sich Vorleistungsgütern, und hier stiegen vor allem die Preise für Metalle, Dünge- und Futtermittel sowie Verpackungen aus Holz.

Das Bundesamt verwies ausserdem auf starke Preissteigerungen für Papier und Pappe, mit einem Zuwachs um 52,7 Prozent im Jahresvergleich. Besonders stark legten die Preise für Zeitungsdruckpapier (+111,9 Prozent) zu.

Die Erzeugerpreise wirken sich in der Regel auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sowohl in Deutschland als auch der Eurozone liegt die Inflation weit über dem mittelfristigen Zielwert der EZB von zwei Prozent. Mittlerweile wird am Markt im Sommer mit einer Zinserhöhung der Zentralbank gerechnet. Die US-Notenbank Fed geht beim Kampf gegen die hohe Inflation weniger zögerlich vor und hat bereits im März mit den Zinserhöhungen begonnen./jkr/mis

(AWP)