Die Corona-Krise hinterlässt laut der Prognose deutliche Spuren in der Wirtschaft und trifft diese wegen der dritten Infektionswelle härter als noch im Herbst angenommen. Die Wirtschaftsforscher rechnen damit, dass die wirtschaftliche Lage noch bis zum Ende des Lockdowns vor allem im Dienstleistungssektor schwierig bleibt. Eine Lockerung der Massnahmen sei erst gegen Mitte des Jahres zu erwarten. Dann aber werde sich das wirtschaftliche Geschehen in vielen Bereichen rasch normalisieren.
Bis Jahresende könne der Aufholprozess abgeschlossen sein. Trotzdem korrigierten die Institute ihre Konjunkturprognose nach unten. Sie erwarten, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 3,7 Prozent zulegt. Noch im Herbst hatten sie einen Zuwachs um 4,7 Prozent vorhergesagt.
Sobald die staatlichen Hilfsmassnahmen auslaufen, könnte auch die Zahl der Insolvenzen stark steigen. Die bisher niedrigen Zahlen an Unternehmenspleiten seien wohl vor allem auf die staatlichen Unterstützungsmassnahmen und das Aussetzen der Anmeldepflicht für Insolvenzen zurückzuführen, heisst es. Die Pflicht, einen Insolvenzantrag zu stellen, ist noch bis Ende April ausgesetzt.
Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose der Institute wird zweimal im Jahr im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt, im Frühjahr sowie im Herbst. Beteiligt sind das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin, das Ifo-Institut in München, das Institut für Weltwirtschaft Kiel, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle sowie das Essener RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung./tam/DP/fba
(AWP)