Die Weihnachts- und Neujahrsferien sind wohl schon gebucht. Wer dieser Tage oder demnächst ins Ausland reisen will, kann sich allerdings einen Währungsvorteil zunutze machen. Dafür sollte sich nur nicht für einen mittelamerikanischen Stand, die Weiten Nordamerikas oder einen Trip auf die Insel entscheiden.

Denn die Währungen Mexikos, Kanadas und des Vereinigten Königreichs haben sich zum Franken 2019 am meisten verteuert. Speziell das britische Pfund dürfte auch 2020 – zumindest was die Dynamik betrifft – eine bewegte Währung bleiben.

Nach dem Wahlsieg der Konservativen Partei herrscht nun grössere Klarheit über den Brexit-Kurs und es dürfte wieder mehr Geld nach Grossbritannien fliessen. Denkbar ist auch, dass die Bank von England ernsthaft über Zinserhöhungen diskutieren wird. Sterling wird somit ansteigen, was aber auch heisst: Eine Städtereise nach London oder Wanderungen im schottischen Hochland werden wieder teurer.

Währungen, die zum Franken aufgewertet haben

WährungWechselkurs-KürzelVeränderung
seit 31.12.2018
Peso (Mexiko)MXN/CHF+3,58 Prozent
Kanada-DollarCAD/CHF+3,41 Prozent
Pfund Sterling (GB)GPB/CHF+1,95 Prozent
Neuer Taiwan-DollarTWD/CHF+1,5 Prozent
Rand (Südafrika)ZAR/CHF+1,04 Prozent
Singapur-DollarSGD/CHF+0,25 Prozent

Daten: Bloomberg / Stand: 20.12.2019

Wie stark die Währung Franken ist, zeigt sich daran, dass gemäss Auflistung von Bloomberg nur sechs Währungen zum Franken stärker geworden sind. Neben Mexiko, Kanada und Grossbritannien sind es noch die Währungen von Taiwan, Südafrika und Singapur. Diese Länder schafften es, gegenüber dem "sicheren Hafen" Franken für internationale Investoren noch eine gewisse Attraktivität zu wahren.

Gerade die Schwellenland-Aktien sind aber auch zinsabhängig. Höhere Zinsen, vor allem in den USA, wären schlecht für diese Länder, die so gierig am billigen Geld hängen. Gut für sie, dass die Fed 2019 wieder in Richtung Zinssenkungen geschwenkt ist.

Währungen, zu denen der Franken am meisten aufgewertet hat

WährungWechselkurs-KürzelVeränderung 
seit 31.12.2018
SchwedenkroneSEK/CHF-5,78 Prozent
Real (Brasilien)BRL/CHF-4,97 Prozent
Won (Südkorea)KRW/CHF-4,10 Prozent
Norwegische KroneNOK/CHF-3,79 Prozent
DänenkroneDKK/CHF-3,22 Prozent
EuroEUR/CHF-3,16 Prozent
Austral-DollarAUD/CHF-2,41 Prozent
Neuseeland-DollarNZD/CHF-1,95 Prozent
US-DollarUSD/CHF-0,28 Prozent
Yen (Japan)JPY/CHF-0,02 Prozent

Deutlich günstiger als vor einem Jahr ist die Währung Schwedens zum Franken. Schweden ist wie die Schweiz stark vom Export abhängig. Und auch wie die Schweiz kannte man in jenem skandinavischen Land einen Negativzins, der von der Reichsbank vergangene Woche allerdings aufgehoben worden ist.

Nur: Die Schwedenkrone gilt nicht wie der Franken als sicherer Hafen. Dies erklärt schon einiges davon, dass diese nordische Währung derzeit gegenüber dem Franken so schwach ist. Die Ankündigung der Rücknahme der Negativzinsen, die schon im Oktober erfolgte, hat die Schwedenkrone auf der anderen Seite auch schon wieder aufwerten lassen. Während eine Krone derzeit 10,43 Franken wert ist, waren es Anfang Oktober nur 9,97 Franken gewesen.

Der meistbeachtete Währungschart der Schweiz ist Euro zu Franken: Hier die Entwicklung seit Anfang 2019 (Grafik: cash.ch). 

Auch der Euro war Anfang Jahr noch stärker zum Franken. Das Währungspaar stand bei 1 zu 1,1268, als das Jahr anfing und erreichte im September ein Tiefststand bei 1,0811. Seitdem turnt der Kurs unter der 1,10er Linie herum. Pictet-Stratege Anastassios Frangulidis sagte vor zwei Wochen zu cash.ch, dass der faire Wert eher bei 1,04 liege.

Das heisst: Der Franken bleibt stark unter Aufwertungsdruck. Das ist gut für Europa-Ferien, problematisch für den Schweizer Export und bleibt eine Herausforderung für die Nationalbank.

Nie weit von der Parität entfernt war der Dollar zum Franken. 2019 ist die US-Währung zwischen 1,0237 und 0,9659 hin- und hergeschwankt. Auch 2020 dürfte der Dollar nicht gross ausbrechen: Gewisse Unsicherheiten bestehen zwar wegen der Präsidentenwahl im November, aber da die Fed den Leitzins gesenkt hat und 2020 wohl stillhalten wird, besteht weniger Zinsvorteil für die USA. Wenn, wird sich der Dollar laut Experten eher etwas abschwächen.