Zufrieden sind die Grünliberalen (GLP). Sie begrüssten vor allem die Verlängerung der Gratistests bis Ende November für einmal geimpfte Personen. So bleibe genug Zeit, um sich impfen zu lassen, schrieb die Partei im Kurznachrichtendienst Twitter.

Für die SP geht die Verlängerung der kostenlosen Corona-Tests für alle zu wenig weit. Insbesondere für Junge bis 25 Jahre sollten die Tests weiterhin gratis bleiben, forderte die Partei.

Die Mitte-Partei hätte bevorzugt, wenn die Tests auch später in einem gewissen Umfang kostenlos geblieben wären, schrieb die Partei im Kurznachrichtendienst Twitter. Doch die vom Bundesrat vorgeschriebene Verlängerung für Gratistests sei insofern begrüssenswert, da dies die nötige Zeit gebe, um Impftermine noch wahrzunehmen.

Weiterhin Gratistests gefordert

Die Grünen forderten ihrerseits auch in Zukunft ohne Einschränkungen Gratistests für alle. Dies sei notwendig, "damit sich weiterhin möglichst viele Menschen weiterhin testen lassen und so ihr Umfeld schützen", schrieben sie am Freitag in einer Mitteilung.

Für den Schweizerischen Gewerbeverband (sgv) müssen Corona-Tests ebenfalls gratis und möglichst flächendeckend zugänglich bleiben. Und zwar so lange, wie eine Zertifikatspflicht besteht. Gleich argumentierte der Hotelverband HotellerieSuisse. Auch er forderte in einer Mitteilung weiter kostenlose Tests, solange die Zertifikatspflicht gilt.

Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden, sind die Testkosten "für Menschen mit tiefen Einkommen zu hoch und deshalb unsozial und wirken prohibitiv".

Zwar begrüsste die SVP "die Verlängerung der Übernahme der Testkosten durch den Bund". Doch dass künftig nur noch für einfach Geimpfte gratis sein sollen, lehnte sie ab. "Dies ist nichts anderes als ein Impfzwang." Vielmehr forderte die SVP wie schon früher ein Ende der Zertifikatspflicht.

Freisinnige enttäuscht

Enttäuscht zeigte sich hingegen die FDP. Sie forderte das Ende der Gratistests ab Oktober "für alle asymptomatische Personen", wie sie auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb. Schliesslich stehe die Impfung "allen kostenlos zur Verfügung". Daher sei gerechtfertigt, "dass ab Ende November die Testkosten nicht mehr von der Gesellschaft getragen werden müssen".

Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und - direktoren (GDK) wollte sich nicht dazu äussern. Doch wies sie darauf hin, dass die Kantone den ursprünglichen Vorschlag des Bundesrates, die Teststrategie auf den 1. Oktober anzupassen, mit "einer Zweidrittelmehrheit unterstützt" hatten. Sie argumentierten, dass sich alle Impfwilligen hätten impfen lassen können.

Erleichterung für Touristen

Positiv äusserte sich die GDK auch zum Vorschlag des Bundesrates, eine nationale zentrale elektronische Anmeldestelle für Ausländerinnen und Ausländer aus Drittstaaten einzurichten, damit diese einfacher in der Schweiz ein Covid-Zertifikat erhalten können. Dies "kann für die Kantone eine willkommene Entlastung darstellen". Denn die Kantone bleiben für deren Prüfung weiterhin zuständig.

Auch HotellerieSuisse begrüsste den Vorschlag. Dieser sei "kundenorientiert und gewährleistet eine effizientere Umsetzung als es bei einem kantonalen Flickenteppich der Fall gewesen wäre". Jedoch lehne der Verband eine Kostenbeteiligung der Gäste dezidiert ab.

(AWP)