Die Entscheidung sei bei einer Kabinettssitzung gefallen, bei der es um Möglichkeiten gegangen sei, den Kursverfall des Rial zu bremsen. Der Iran bemüht sich seit längerem, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Grund sind die Spannungen zwischen der Islamischen Republik und den USA.

Notenbankgouverneur Waliollah Seif sagte vergangene Woche, der Oberste Führer Ajatollah Ali Chamenei begrüsse seine Vorschläge, den Dollar durch den Euro abzulösen, weil der "Dollar keinen Platz in unseren heutigen Transaktionen" habe. Immer noch wird aber ein grosser Teil des internationalen Handels in Dollar abgewickelt, und die Bürger des Landes nutzen die US-Währung für Reisen und Ersparnisse.

Die Landeswährung hatte seit September zum Dollar etwa die Hälfte an Wert verloren und vergangene Woche ein Rekordtief erreicht. Auslöser des Kursrutsches waren Sorgen, wonach die USA die Sanktionen wieder in Kraft setzen könnten, die nach dem Atomabkommen 2015 aufgehoben worden waren. US-Präsident Donald Trump muss bis zum 12. Mai über die Strafmassnahmen entscheiden.

Schon jetzt hat der Iran Probleme bei Bank-Geschäften, bei denen der Dollar eingesetzt wird. Aus Furcht vor rechtlichen Schwierigkeiten halten sich US-Banken bei Transaktionen mit Partnern in dem Land zurück. Auch ausländische Unternehmen können in den USA auf Probleme stossen, wenn sie den Dollar bei Geschäften einsetzen, selbst wenn keine US-Unternehmen direkt beteiligt sind. Frankreich will deswegen Kunden im Iran Euro-Kredite anbieten, um US-Sanktionen zu umgehen.

(Reuters)