Ein Regierungssprecher sagte Journalisten zudem, Johnson erhalte eine reguläre Sauerstoffbehandlung, könne aber selbstständig atmen. Er arbeite nicht, sei aber in der Lage, die für ihn notwendigen Kontakte zu pflegen.

Nach einem Bericht der "Times" ist auch Johnsons hohes Fieber zurückgegangen. Er wird im Krankenhaus von Richard Leach behandelt, der als führender Lungenfacharzt Grossbritanniens gilt, wie der "Telegraph" berichtete. Eine Regierungssprecherin wollte die Berichte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur jedoch nicht kommentieren.

Am Sonntag war Johnson ins Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem die Symptome seiner Covid-19-Erkrankung nach zehn Tagen nicht abgeklungen waren. Am Montag ging es ihm dann schlechter und er musste auf die Intensivstation verlegt werden. Seitdem stabilisierte sich sein Gesundheitszustand.

Als Johnson am 27. März erstmals von seiner Infektion berichtete, betonte er, die Symptome seien milde. Immer wieder hatte er Videobotschaften aus der häuslichen Isolation in seiner Dienstwohnung in der Downing Street verschickt. Er gab sich stets optimistisch, sah jedoch von Mal zu Mal erschöpfter aus.

Vertreten wird Johnson inzwischen teilweise von Aussenminister Dominic Raab. Der hatte sich als kompromissloser Brexit-Anhänger während des dreieinhalb Jahre andauernden Ringens um den EU-Austritt einen Namen gemacht. Raab gilt als ehrgeizig, aber auch dogmatisch und teilweise unsicher im Auftreten. Die Regelungen, wer im schlimmsten Fall die Amtsgeschäfte des Regierungschefs auch über eine längere Zeit übernehmen könnte, sind unklar. Grossbritannien hat keine geschriebene Verfassung./cmy/DP/nas

(AWP)