Die aktuelle Schuldenobergrenze läuft Ende Juli aus, womit die US-Regierung keine neuen Schulden zur Begleichung ihrer Ausgaben mehr machen kann. Von August an müsste das Finanzministerium zu "ausserordentlichen Massnahmen" greifen, um einen Zahlungsausfall zu verhindern, warnte Yellen. Wegen der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie sei es sehr unsicher, wie lange sich die Regierung so finanzieren könne. Allein am 1. Oktober stünden gesetzlich verankerte Zahlungen von 150 Milliarden US-Dollar (127,5 Milliarden Euro) an.

Das unabhängige Haushaltsamt des Kongresses (CBO) schätzt, dass der Regierung ohne neue Schuldenobergrenze "höchstwahrscheinlich" im Oktober oder November das Geld ausginge. Ohne Einigung wird die Obergrenze im August auf den Wert von 2019 zurückfallen, 22 Billionen Dollar, plus die seither angehäuften Schulden, rund 6,5 Billionen. Die neue Obergrenze läge daher bei etwa 28,5 Billionen Dollar (24,2 Billionen Euro), erklärt das CBO.

Bislang haben sich Republikaner und Demokraten noch immer auf eine Erhöhung der Grenze verständigt - wenn auch oft nach viel Zittern und mehreren Verhandlungsrunden. Präsident Joe Bidens Demokraten kontrollieren das Repräsentantenhaus, im Senat sind sie allerdings auf die Unterstützung von Republikanern angewiesen. Die wirtschaftlichen Folgen ohne eine Einigung könnten für die USA, die Weltwirtschaft und die Stabilität des Finanzsystems enorm sein./jbz/DP/he

(AWP)