In der Schweiz sind bisher sind 1'007'496 Personen vollständig gegen das Coronavirus geimpft worden. Dies geht aus den Angaben hervor, die das BAG am Freitag auf seiner Website veröffentlichte. Das heisst 11,7 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei fast einer weiteren Million Personen, nämlich 999'866, wurde bislang die Erstimpfung durchgeführt.

Impftermine sind begehrt. Der Kanton Zürich schaltete am Freitagmorgen Impftermine für alle Personen ab 16 Jahren frei. Bis am Nachmittag waren alle 180'000 Termine vergeben. Sie waren für Ende Mai und die erste Junihälfte buchbar, wie die kantonale Gesundheitsdirektion mitteilte. Weitere Impftermine werden freigegeben, sobald die Impfstofflieferungen zuverlässig eintreffen.

Bund leiht Personal aus

Unterdessen stellt der Bund Personal für Impfstoffproduktion zur Verfügung. Er leiht Lonza Fachpersonal aus, damit das Unternehmen an seinem Standort in Visp VS die Produktion des Corona-Impfstoffes von Moderna ausweiten kann. Geplant sind laut dem Innendepartement EDI Einsätze von rund sechs Monaten ab Mitte Mai, bezahlt von Lonza. 25 Personen mit Biochemie-, Chemie- oder Pharmaziehintergrund stehen bereits zur Verfügung.

Am Freitag wurde darüber hinaus bekannt, dass sich die Nebenwirkungen nach einer Covid-19-Impfung im Rahmen der Zulassungsstudien bewegen. Zu diesem Ergebnis kommt das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic nach Auswertung von knapp 2000 Meldungen.

Mit 1252 (64 Prozent) der Meldungen über Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna war der grössere Teil der Nebenwirkungen nicht schwerwiegend, 701 Meldungen (36 Prozent) hingegen wurden als schwerwiegend eingestuft, wie Swissmedic mitteilte. Der überwiegende Teil der Meldungen bezog sich auf Frauen (69 Prozent).

Für Geimpfte, Genesene und Getestete

Das fälschungssichere Covid-Zertifikat für geimpfte, genesene und kürzlich negativ getestete Personen wird nun verwaltungsintern realisiert. Das BAG betraut das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) mit der Aufgabe.

Zur Verfügung stehen soll das Zertifikat bis Ende Juni. Das Dokument soll nachweisen, dass man nicht ansteckend ist. Ausschlaggebend für die Wahl war laut BAG, dass die Lösung des BIT kompatibel mit dem EU-Zertifikat, sicher, und technisch schlank sei. Das Zertifikat muss gemäss BAG sowohl auf Papier wie auf dem Smartphone einfach ausgestellt und rasch überprüft werden können. Die Personendaten werden nicht zentral gespeichert.

Zweiter Selbsttest

Ab dem 10. Mai steht in den Schweizer Apotheken ein weiterer Antigen-Selbsttest zur Verfügung. Nach dem Corona-Selbsttest von Roche erteilte Swissmedic die Ausnahmebewilligung für den Schnelltest des US-Medizintech-Unternehmens Becton, Dickinson and Company (BD). Der Test liefert laut dem Unternehmen Personen mit und ohne Symptome innerhalb einer Viertelstunde ein Echtzeitergebnis.

Regelmässige Tests zeigen Wirkung, wie das Beispiel Kanton Graubünden zeigt. Dort werden seit Februar wöchentlich über 40'000 Personen auf das Coronavirus getestet. Auswertungen zeigen nun, dass dadurch die Infektionsraten um bis zu 50 Prozent reduziert worden sind, wie der Kanton mitteilte.

Sorge um Finanzen

Die Städte und Gemeinden sorgen sich derweil wegen Corona um ihre Finanzen. Sie rechnen in den Nach-Corona-Jahren mit einer steigenden Schuldenlast. 40 Prozent schliessen gemäss einer Umfrage Steuererhöhungen nicht aus. Künftige Ausschüttungen der Nationalbank (SNB) müssten deshalb auch in die kommunalen Kassen fliessen.

In der Schweiz und in Liechtenstein wurden dem BAG am Freitag innert 24 Stunden 1546 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG vier neue Todesfälle und 49 Spitaleinweisungen.

Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag am 27. April bei 0,85. Die Auslastung der Intensivstationen in den Spitälern beträgt zurzeit 75 Prozent. 23,40 Prozent der verfügbaren Betten werden von Covid-19-Patienten besetzt.

(AWP)