"Die Schweiz bezieht ihr Gas über Handelsplätze in den umliegenden EU-Ländern, wäre also von Lieferausfällen in diesen Ländern ebenfalls betroffen", erklärte eine Sprecherin das Bundesamts für Energie (BFE) am Mittwoch. Die Schweiz habe allerdings einen vergleichsweise niedrigen Gasbedarf: Rund 15 Prozent des gesamten Energieverbrauchs entfielen auf Erdgas, von dem etwa 40 Prozent aus Russland kämen. Haushalte seien mit 42 Prozent Anteil die grössten Verbraucher.

Ein Teil der auf Gas angewiesenen Unternehmen betreibe Zweistoffanlagen, könne also bei Bedarf von Erdgas auf Heizöl extra-leicht umstellen. Für Heizöl extra-leicht gebe es in der Schweiz Pflichtlager, die den Bedarf für vier Monate deckten.

Bundesrat hat Pläne in der Schublade

Grössere Erdgasspeicher hat die Schweiz nicht. Allerdings sei die Westschweizer Gesellschaft Gaznat an einem unterirdischen Gaslager im französischen Etrez bei Lyon beteiligt. Der Bundesrat hat jüngst Pläne für eine mögliche Gasknappheit in Aussicht gestellt, die von Sparappellen an Bevölkerung und Wirtschaft bis zu Rationierungen reichen.

Der russische Energieriese Gazprom teilte am Mittwoch mit, dass er die Gaslieferungen nach Bulgarien und Polen vollständig eingestellt habe. 

(Reuters/cash)