Der Vorrat an Kohle sei gestiegen und decke nun 20-Versorgungstage ab, teilte der staatliche Netzbetreiber State Grid Corporation of China am Sonntag laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua mit. Stromangebot und -nachfrage in den durch den Konzern abgedeckten Gebieten seien damit auf ein normaleres Niveau zurückgekehrt. Allerdings bleibe die Energieversorgung einiger Fabriken, die viel Strom verbrauchten und Schadstoffe ausstiessen, begrenzt. Komplett normalisieren werde sich die Lage über den Winter indes wohl noch nicht, da der Stromverbrauch aussergewöhnlich hoch und die Produktion durch Wasserkraft durch eine Dürre beeinträchtigt sei.

Zuletzt hatte es in Teilen Chinas zunehmend Stromengpässe und -ausfälle gegeben, von denen auch deutsche Unternehmen betroffen waren. Die Regierung des Landes hatte die lokale Behörden daraufhin aufgefordert, der Versorgung und dem Verbrauch von Kohle in Kraftwerken grosse Aufmerksamkeit zu schenken.

Analysten warnten davor, dass Chinas Wirtschaftswachstum wegen einer drohenden Energie-Krise einen deutlichen Dämpfer erleiden könnte. Ursachen für die Stromknappheit gibt es demzufolge mehrere. Um seine Klimaziele zu erreichen, hat China angeordnet, Emissionen strikt zu reduzieren. Lokalregierungen haben deshalb begonnen, Strom zu rationieren. Hinzu kämen hohe Preise für Kohle und ein ungewöhnlich grosser Energie-Bedarf der Industrie, die wegen Nachholeffekten nach der Corona-Krise Bestellungen aus aller Welt abarbeiten müsse, hiess es.

(AWP)