"Wir überlegen, was wir tun können, unter der Voraussetzung, dass Japan sich mit den Vereinigten Staaten und anderen betroffenen Ländern abstimmt", wird Ministerpräsident Fumio Kishida am Samstag von der Nachrichtenagentur Kyodo zitiert. Die USA hatten China und andere grosse Volkswirtschaften aufgefordert, im Kampf gegen die hohen Energiepreise die Freigabe von Öl aus den strategischen Reserven in Erwägung zu ziehen. Es wäre laut Kyodo das erste Mal, dass Japan Ölreserven freigibt, um die Preise zu senken. Bislang hatte das asiatische Land demnach seine Reserven nur angezapft, um Naturkatastrophen und geopolitische Krisen zu bewältigen.

Kishida hatte im vergangenen Monat Massnahmen im Kampf gegen die hohen Energiepreise angekündigt. In diesem Zusammenhang sollten auch die Ölförderländer ermuntert werden, die Produktion hochzufahren. Dem erheblich vom internationalen Handel abhängigen und ressourcenarmen Land macht zu schaffen, dass der jüngste Anstieg der Ölpreise und die Abschwächung der Landeswährung Yen die Importkosten in die Höhe treibt. Kishidas Regierung hatte erst am Freitag ein Konjunkturpaket in Rekordhöhe von umgerechnet rund 430 Milliarden Euro geschnürt, das der Wirtschaft über die Corona-Krise hinweghelfen soll, aber auch Massnahmen gegen den Anstieg der Ölpreise vorsieht. So sind Hilfen für Ölraffinerien geplant, um die Grosshandelspreise für Benzin und andere Kraftstoffe zu begrenzen. Damit sollen die Folgen der steigenden Ölpreise für Privathaushalte und Unternehmen abgemildert werden.

(Reuters)