Die EU-Kommission werde wohl ihre Nachforschungen intensivieren, sagte eine mit den Überlegungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Es gebe aber noch keine Entscheidung für weitere Schritte. Die EU-Kommission wollte sich dazu nicht äußern. Gazprom reagierte nicht auf die Bitte um Stellungnahme.

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hatte im vergangenen Monat berichtet, sie habe Gasunternehmen, darunter Gazprom, wegen der knappen Lieferungen um Auskünfte ersucht. Russland hat Vorwürfe zurückgewiesen, es halte zusätzliche Mengen zurück, die die Gaspreise senken könnten. Russland komme all seinen Lieferverpflichtungen nach. Gazprom hatte erklärt, wenn gewünscht, könne sogar mehr Gas als vereinbart geliefert werden.

Der Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), Fatih Birol, hatte im Januar erklärt, dass Russland zu der angespannten Gasversorgung in Europa beitrage. Im Jahr 2018 waren Gazprom und die EU-Kommission wegen der Preispolitik des russischen Staatskonzerns aneinandergeraten. Gazprom hatte eine Geldbuße von bis zu zehn Prozent seiner weltweiten Umsätze nur mit der Zusage abwenden können, seine Preisklauseln zu überarbeiten und mehr Wettbewerb zuzulassen. 

(Reuters)