Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen genauso viel her wie im Vormonat, wie das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Anstieg von 0,3 Prozent erwartet, nachdem es im November mit 1,5 Prozent noch den siebten Wachstumsmonat in Folge gegeben hatte. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Corona-Einschränkungen, lag die Produktion noch 3,6 Prozent niedriger. Im gesamten Jahr 2020 fiel sie um 8,5 Prozent.

In den einzelnen Branchen fielen die Ergebnisse am Jahresende sehr unterschiedlich aus. Die Industrie steigerte ihre Erzeugung trotz verschärften Lockdowns um 0,9 Prozent, während es im Baugewerbe zu einem Rückgang von 3,2 Prozent kam. "Der weitere Ausblick für die Industriekonjunktur bleibt allerdings angesichts des allgemeinen Pandemiegeschehens und aufgrund von Lieferengpässen in der Halbleiterindustrie verhalten", warnte das Ministerium.

Hoffnung machen steigende Produktionserwartungen der Industriebetriebe. Das entsprechende Barometer stieg im Januar auf 8,4 Punkte, nach 5,1 im Dezember, wie das Ifo-Institut bei seiner monatlichen Umfrage unter 2000 Firmen herausfand. "In der Autoindustrie und der Pharmazie sind die Erwartungen deutlich gestiegen", sagte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. "Hingegen deutlich gesunken ist der Indikator bei den Herstellern von Möbeln und von Bekleidung."

Die deutsche Wirtschaft ist im vierten Quartal ungeachtet der zweiten Corona-Welle gewachsen, wenn auch nur um 0,1 Prozent. Für das laufende erste Vierteljahr 2021 gehen Ökonomen wegen der Corona-Massnahmen von einem deutlichen Minus aus. 2021 insgesamt soll Europas grösste Volkswirtschaft nach Prognose der Bundesregierung um 3,0 Prozent wachsen, nachdem sie im vergangenen Jahr um 5,0 Prozent eingebrochen war.

(Reuters)