Den Staatsanwälten zufolge, die den Antrag gestellt hatten, war die Massnahme notwendig, weil alle 112 öffentlichen Intensivbetten für Covid-19-Patienten belegt sind. In einem Interview des Portals "G1" begründete der Richter Douglas de Melo Martins die Entscheidung damit, dass "die Leute Spass machen und andere sterben". Der Gouverneur des Bundesstaates, Flávio Dino, erklärte auf Twitter, dass er die Entscheidung der Justiz akzeptieren werde.

In ganz Brasilien haben sich nach den jüngsten Zahlen des Gesundheitsministeriums mehr als 85 000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, 5901 Patienten sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Krankenhäuser in verschiedenen Städten sind an ihre Grenzen geraten, Massengräber werden ausgehoben.

Während einige Bundesstaaten früh Einschränkungen des öffentlichen Lebens angeordnet haben, hält der rechtspopulistische Präsident Jair Bolsonaro nichts davon und will möglichst schnell zur Normalität zurückkehren. So wohnte er am Donnerstag dem Amtsantritt eines neuen Generals in der Stadt Porto Alegre im Süden Brasiliens bei. Während ihn verschiedene Generäle mit Ellbogen begrüssten, schüttelte Bolsonaro - ohne Schutzmaske - Hände, klopfte auf Schultern und löste Massenansammlungen aus./mfa/DP/jha

(AWP)