Schon seit Samstag (19. 12.) sind in der gesamten Slowakei die meisten Geschäfte geschlossen. Offen halten dürfen nur Lebensmittelläden, Apotheken, Tankstellen und andere für die Grundversorgung der Bevölkerung notwendige Verkaufsstellen. Ebenfalls seit Samstag gelten Ausgangsbeschränkungen, deren Einhaltung die Polizei kontrolliert. Erlaubt sind auch der Weg zur Arbeit und Bewegung an der frischen Luft.
Dass zur Bewegung an der frischen Luft ausdrücklich auch Skifahren zählt und in Wintersportzentren sogar gemeinsame Übernachtungen von zwei Haushalten erlaubt sind, sorgte für Kritik in den Medien. Eines der bekanntesten Skizentren im Land gehört dem rechtspopulistischen Parlamentspräsidenten Boris Kollar. Er ist Chef der zweitgrössten Regierungspartei Wir sind Familie.
Die 5,5 Millionen Einwohner zählende Slowakei hatte im November mit landesweiten Massentests an fast der ganzen Bevölkerung über zehn Jahre für internationale Aufmerksamkeit gesorgt. Regierungschef Matovic hatte die Massentests als Alternative zu einem Lockdown angepriesen, musste diesen aber wegen drohender Überlastung der Krankenhäuser dann doch verkünden. Vergangene Woche gaben Matovic und anschliessend auch andere Regierungsmitglieder bekannt, selbst positiv auf das Coronavirus getestet worden zu sein.
(AWP)