In Ländern, in denen es Massenansammlungen wie bei der EM und keine ausreichenden vorbeugenden Massnahmen gebe, werde erwartet, dass das Risiko von europaweiter Übertragung von Covid-19 und Varianten des Coronavirus steige, heisst es in dem Bericht.
Schottland ist nach Angaben der Agentur mit 1991 Fällen, die in Verbindung zur EM stehen, weiter am weitaus stärksten betroffen. Diese Zahl hat sich im Vergleich zur vorigen Woche nicht erhöht. Die schottische Mannschaft hatte ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion ausgetragen. In Grossbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus stark aus. Einen Anstieg auf 481 Infektionen gab es in Finnland.
UEFA-Präsident Aleksander Ceferin hatte zuletzt Kritik von Corona-Experten an der EM zurückgewiesen. "Die Teams verhalten sich hochprofessionell", sagte der 53-Jährige der BBC. "Auch in den Stadien sind wir sehr strikt, und wenn ich höre, dass Politiker sagen, Menschen hätten sich bei den Spielen infiziert, ohne jeden Beweis, dann enttäuscht mich das ein bisschen." Der Slowene bezog sich direkt auf die Zahlen aus Schottland.
"Einige sagen, 2000 schottische Fans seien infiziert, aber die schottischen Fans, die ins Stadion gegangen sind, waren getestet", sagte Ceferin. Es seien auch 20 000 Menschen ohne Ticket nach London gekommen. "Du wirst im Park nicht getestet", sagte Ceferin. "Den Fussball zu beschuldigen, das Virus zu verbreiten, ist aus meiner Sicht unverantwortlich."
Für das ECDC prüfen täglich mindestens zwei Experten das Infektionsgeschehen rund um die Fussball-EM. Die Untersuchungen begannen eine Woche vor Turnierbeginn und enden eine Woche nach dem Endspiel an diesem Sonntag./lü/DP/zb
(AWP)