Gallina, Chefunterhändlerin der EU-Kommission mit den Pharmafirmen, wies die unter anderem in Deutschland geäusserte Kritik zurück, die Kommission habe zu wenig Impfstoffe bestellt. "Wir haben so viel Impfstoff gekauft, wie angeboten wurden", sagte sie. Dabei hätten auch die Kriterien Preis und Lieferdatum eine Rolle gespielt. Es hätte wenig genützt, viel zu bestellen und dies erst zu einem späten Zeitpunkt zu bekommen. Zur Kritik an den bestellten Mengen einzelner Hersteller sagte sie: "Ich bin nicht sicher, warum diese Debatte geführt wird."

Gallina stellte klar, dass nationale Alleingänge bei der Beschaffung zusätzlicher Impfstoffdosen gegen die gemeinsame Impfstoffstrategie der EU verstossen. "Parallele Verträge sind nicht möglich", sagte sie. Gemeint ist offenbar auch Deutschland, das einzeln zusätzliche Impfstoffdosen des Mainzer Herstellers Biontech bestellt hatte.

Auf die Frage eines Abgeordneten nach einer Äusserung des Bundesgesundheitsministeriums zu einer Zusatzbestellung von 30 Millionen Dosen von Biontech sagte Gallina: "Wir hören diese Ankündigungen, und das frustriert uns sehr." Klar sei jedoch, dass die EU ihre vertraglich zugesicherten Dosen im vereinbarten Zeitplan erhalten werde. Zusatzbestellungen kämen später, sagte die EU-Beamtin./vsr/DP/stw

(AWP)