Die EU-Institutionen hatten sich im Juni nach fünf Jahren Streit auf die neuen Regeln für das sogenannte "Country-by-Country-Reporting" geeinigt. Mit der Zustimmung der Parlaments ist das Gesetz auf EU-Ebene nun final beschlossen. Die Mitgliedstaaten müssen es nun innerhalb von 18 Monaten umsetzen.
Nach der Regelung müssen multinationale Unternehmen mit weltweit mehr als 750 Millionen Euro Umsatz nicht nur den Finanzämtern, sondern auch der Öffentlichkeit Einblick in ihre Geschäftsbücher geben. Das gilt sowohl für europäische als auch für internationale Firmen mit Sitz in der EU. In einem länderbezogenen Bericht sollen sie unter anderem die Nettoumsätze, den Gewinn vor Steuern und die tatsächlich gezahlten Ertragssteuern veröffentlichen. Auch Mitarbeiterzahl und Tochterfirmen sollen transparent gemacht werden. Die Daten sollen für alle EU-Staaten aufgeschlüsselt werden, ebenso wie für die Staaten auf der EU-Liste der Steueroasen.
Das soll Einblick geben, wie Steuersparmodelle funktionieren. Einige Unternehmen schieben ihre Gewinne in Länder mit möglichst niedrigen Steuersätzen, obwohl sie dort nicht erzielt wurden, um Steuern zu sparen. Das geschieht innerhalb der EU, aber auch weltweit./dub/DP/stk
(AWP)