Das sei ein unglaublicher Moment für Grossbritannien, sagte Premierminister Boris Johnson in seiner Neujahrsansprache. "Wir haben unsere Freiheit in unseren Händen und es liegt an uns, das Beste daraus zu machen." Wie genau er die neu gewonnene Freiheit nutzen will, ließ Johnson jedoch bislang weitgehend offen.

Formal war Grossbritannien bereits Ende Januar 2020 aus der EU ausgetreten. Bis zum 31. Dezember galt jedoch noch eine Übergangsphase mit EU-Regeln. Nach zähen Verhandlungen über die künftigen Beziehungen einigten sich die EU und das Vereinigte Königreich dann schließlich an Heiligabend auf ein Handelsabkommen. Ohne dieses hätten Beschränkungen im Reise- und Warenverkehr gedroht mit massiven wirtschaftlichen Einbrüchen für beide Seiten. Die Vereinbarung gilt erstmal nur vorläufig, da das Europäische Parlament noch zustimmen muss.

Grossbritannien werde auch nach dem Brexit ein enger Partner Frankreichs sein, sagte Präsident Emmanuel Macron in seiner Neujahrsansprache. "Das Vereinigte Königreich bleibt unser Nachbar, unser Freund und unser Verbündeter."

Bei einem Referendum am 23. Juni 2016 hatten sich 17,4 Millionen Wähler für einen Austritt aus und 16,1 Millionen Wähler für einen Verbleib in der EU entschieden. Johnson gehörte seit jeher zu den Befürwortern des Brexit.

Sein 80 Jahre alter Vater Stanley jedoch zu den Gegnern, er stimmte für den Verbleib in der EU. Er erklärte am Donnerstag, er sei dabei die französische Staatsbürgerschaft zu beantragen. "Ich werde immer Europäer bleiben." 

(Reuters)