Hunter geht davon aus, dass es in den kommenden Jahren saisonale Corona-Wellen geben wird - auch durch Mutationen, die sich in gewissem Masse der Wirkung der Impfstoffe entziehen. Jeder Brite werde sich im Schnitt alle vier bis fünf Jahre infizieren, schätzt er.

Devi Sridhar, Professorin für Global Public Health an der Universität Edinburgh, fügte hinzu: "Wir haben bereits Alpha, Beta und Delta gesehen, es ist unausweichlich." Die Impfstoffe hätten die Pandemie transformiert, aber nicht gelöst.

Bei der aktuell in Grossbritannien, Deutschland und vielen anderen Ländern überwiegend grassierenden Delta-Variante gilt die Wirkung der Impfstoffe nach wie vor als zuverlässig, allerdings als etwas schwächer als bei der Wildform und der Alpha-Variante. Insbesondere nach nur einer Impfdosis fällt der Impfschutz ersten Analysen zufolge schwächer aus. Daher gilt ein vollständiger Impfschutz als entscheidend.

Grossbritannien geht mit seiner aktuellen Corona-Strategie Experten zufolge ein gefährliches Experiment ein: Bei hoher Impfquote, aber gleichzeitig auch hohen Fallzahlen gilt das Risiko für neue gefährliche Mutationen als besonders gross.

Auch der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci hatte kürzlich vor der Entwicklung einer noch gefährlicheren Variante des Coronavirus gewarnt, sollte die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante nicht eingedämmt werden. Wenn sich das Virus weiter ausbreiten und verändern könne, bestehe die Gefahr, dass sich am Ende eine Variante entwickele, bei der die aktuellen Impfstoffe keinen Schutz böten. Die Pandemie müsse unter Kontrolle gebracht werde, mahnte der prominente Immunologe und Präsidenten-Berater. Der beste Weg seien Impfungen./swe/DP/men

(AWP)