Der australische Nuklearingenieur Tony Irwin hob allerdings Unterschiede der Anlage zu denen im japanischen Fukushima und im ukrainischen Tschernobyl hervor, wo es 2011 und 1986 schwere Atomunfälle gegeben hatte. Das Kraftwerk in Saporischschja habe - anders als das in Fukushima - einen separaten Wasserkreislauf für die Kühlung. Zudem gebe es spezielle Kühlungssysteme für den Notfall.

Zudem habe die jetzt betroffene Anlage - anders als die in Tschernobyl - eine besondere Schutzschicht, um eine Freisetzung von Radioaktivität zu verhindern. "Der Reaktor ist von einer massiven Schutzhülle aus Beton umgeben, die ihn vor Feuer zu schützt", sagte Irwin.

Maria Rost Rublee von der Monash Universität in Australien sagte: "Es gibt erhebliche Sorge, dass es zu einer Kernschmelze kommt, wenn irgendein Teil des Kerns betroffen ist. Das wäre eine Katastrophe."

Nach dem Vorrücken russischer Truppen zu Europas grösstem Atomkraftwerk in der Nähe der Grossstadt Saporischschja war ein Feuer in einem Gebäude der Anlage ausgebrochen. Am Morgen wurde es nach Angaben des ukrainischen Innenministeriums gelöscht. Gebrannt habe ein Trainingskomplex. Laut Angaben sowohl der ukrainischen als auch der russischen Behörden vom Freitagmorgen wurde bislang keine erhöhte Strahlung gemessen./tob/DP/zb

(AWP)