Daran, dass er die Wahl schafft, zweifelt laut der "SonntagsZeitung" inzwischen niemand mehr. Fraglich bleibe allerdings, ob Lachappelle sie annimmt, wie das Blatt schreibt.

Aus dem Umfeld des designierten Präsidenten sei zu hören, dass er bei einer Zustimmung von unter 66 Prozent der Stimmen ablehnen würde. Gleichzeitig sei Lachappelle "nicht unumstritten". Denn die Art und Weise, wie er mit der Basler Kantonalbank die Affäre rund um das Schneeballsystem der Firma ASE bewältigt habe, sei sehr kontrovers.

Der Grund warum Lachapelle auf ein starkes Mandat bestehe: Es warteten harte Entscheide. Als erstes müsse ein neuer Konzernchef bestimmt werden. Denn der jetzige CEO Patrik Gisel tritt per Ende Jahr ab. Dann müsse Lachappelle den grössten Teil der Geschäftsleitung auswechseln, die teilweise noch aus der Ära Vincenz stamme, und den Verwaltungsrat mit neuen Mitgliedern stärken.

Die schwierigste Aufgabe werde allerdings sein, die Raiffeisen-Gruppe, die aus 246 unabhängigen Banken und der Zentrale besteht, zusammen zu halten. Und an der Basis gäre es. Manch einer liebäugele mit mehr Unabhängigkeit, schreibt die "Sonntagszeitung". Auf der anderen Seite wünsche sich die Finanzmarktaufsicht (Finma) eine starke Zentrale mit klaren Zuständigkeiten - am besten als Aktiengesellschaft organisiert.

(AWP)