Zwischenzeitlich deutliche Verluste wurden aber schnell und fast vollständig wettgemacht. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1055 US-Dollar, nachdem sie im asiatischen Handel bis auf 1,0970 Dollar abgerutscht war. Auch zum Schweizer Franken tendierte der Euro, der im frühen Handel unter die Marke von 1,04 CHF gerutscht war, fester. Derzeit kostet ein Euro 1,0434 CHF. Der US-Dollar wird zu 0,9444 CHF gehandelt.

Das Nein der griechischen Bevölkerung zu Spar- und Reformvorschlägen der Gläubiger Athens am Sonntag lastete zunächst sichtbar auf der Gemeinschaftswährung. Wie schon in den vergangenen Wochen hielt die Belastung aber nicht lange an. "Der Devisenmarkt gewöhnt sich an Griechenland-Schocks", kommentierte Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Auftrieb erhielt der Euro durch den überraschenden Rücktritt des griechischen Finanzministers Gianis Varoufakis, der im Kreis der Euro-Finanzminister als isoliert gilt.

Das Nervenspiel gehe in eine neue Runde, heisst es in einem Marktkommentar der VP-Bank. Händler und Analysten werden in der kommenden Woche an jedem Wort der Vertragsparteien kleben. Dass es zu einem "Grexit" komme, sei zwar noch nicht abgemachte Sache, doch mittlerweile durchaus vorstellbar, heisst es weiter.

UBS-CIO Mark Haefele teilte anlässlich des Entscheides der Griechen mit, er glaube, dass die EZB in der Lage sei, eine finanzielle Ansteckungsgefahr von Griechenland aufzufangen.

(SDA/AWP)