Man setze sich für eine faire Vergütung und den Respekt vor geistigem Eigentum ein, so Macron. "Ich hoffe, dass es beim G7-Gipfel zu einer Einigung kommen wird." Man müsse nun auch mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Welthandelsorganisation (WTO) zusammenarbeiten. Macron hatte zuletzt immer wieder betont, dass es pragmatische Lösungen im Kampf gegen Corona geben müsse und dazu auch die Aussetzung der Patente gezählt.

Macron forderte ausserdem Pharmaunternehmen auf, zehn Prozent der verkauften Impfstoffdosen an die ärmsten Ländern zu spenden. Er betonte, dass Staaten die Forschung für Impfstoffe und den Verkauf der Dosen massiv mitfinanziert hätten.

Kurz vor den G7-Beratungen hatte sich die EU-Spitze gerade erst klar gegen eine umfassende Aussetzung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe ausgesprochen. US-Präsident Joe Biden hatte sich zuletzt überraschend hinter Forderungen ärmerer Länder zur Aussetzung des Patentschutzes gestellt. Dann könnten Hersteller in aller Welt die Impfstoffe ohne Lizenzgebühren produzieren. Bundeskanzlerin Merkel und andere einflussreiche Staats- und Regierungschefs blockieren diesen Vorstoss allerdings bislang.

Die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten kommen ab diesem Freitag im südwestenglischen Cornwall zusammen. Zu der Gruppe wichtiger demokratischer Industriestaaten gehören neben Deutschland die USA, Kanada, Japan, Grossbritannien, Frankreich und Italien. Als Gäste sind gleichgesinnte demokratische Staaten wie Südkorea, Südafrika, Australien und Indien zu dem Gipfel eingeladen./nau/DP/mis

(AWP)