"StopCovid" soll mit Hilfe von Bluetooth-Signalen erfassen, welche Smartphones einander nahegekommen sind. Bürger sollen dann gewarnt werden, falls sich später herausstellt, dass sie sich neben infizierten Personen aufgehalten haben. "Wir haben kein genaues Ziel, aber wir wissen, dass diese Anwendung vor allem für Stadtbewohner nützlich ist, die zu Stosszeiten die U-Bahn nehmen, die in Bars und Restaurants gehen, die mit vielen Menschen in Kontakt stehen", sagte O dem Sender RMC. Dazu, wie viele Kontaktfälle die App bisher gemeldet hat, machte O keine Angaben und verwies an das Gesundheitsministerium.

Experten hatten bereits kritisiert, dass die französische App nicht von den Schnittstellen Gebrauch macht, die Apple und Google für Corona-Tracing-Apps kürzlich für ihre Betriebssysteme iOS und Android bereitstellten. Das kann zu Problemen wie höheren Stromverbrauch und einer weniger zuverlässigen Bluetooth-Erkennung führen. Ausserdem haben Datenschützer immer wieder Bedenken geäussert. Frankreich wurde von der Covid-19-Pandemie schwer getroffen. Bisher starben mehr als 29 000 Menschen.

"Frankreich macht es vor und Deutschland wurschtelt immer noch vor sich hin", kritisierte der Vorstand der Deutsche Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Dabei sei die Coronavirus-Warn-App ein wichtiger Baustein, um hierzulande weitere Schritte der Sicherheit trotz Öffnung zu gehen. "Es ist überfällig, dass die Bundesregierung endlich ein funktionsfähiges Warn-System startet. Besonders die Menschen der Risikogruppe warten darauf", so Brysch./nau/DP/zb

(AWP)