Die heutige Freileitung zwischen Airolo TI und Göschenen UR wurde in den 1930er-Jahren gebaut und führt durch eine alpine Landschaft. Mit der Verlegung der Leitung in den Untergrund könne die Alpenlandschaft entlastet werden, teilte die nationale Stromnetzgesellschaft Swissgrid mit.

Die Leitung mit einer Spannung von 220 Kilovolt über den Gotthard ist ein wichtiges Teilstück für die schweizerische und internationale Stromversorgung. Künftig soll der Strom durch drei 15 Zentimeter dicke Kabel fliessen, die in einem separaten Werkleitungskanal unter dem Pannenstreifen der zweiten Gotthardröhre verlegt sind.

Die entsprechenden Vereinbarungen mit dem Bundesamt für Strassen Astra seien abgeschlossen worden, teilte Swissgrid mit. Es sei europaweit das erste Mal, dass eine Höchstspannungsleitung in einen Strassentunnel verlegt werde.

Die neue Leitung dürfte 2028 betriebsbereit sein, die neue Tunnelröhre soll 2029 in Betrieb gehen. Ab dann wird gemäss Swissgrid auch die bestehende Freileitung auf einer Länge von 23 Kilometer sowie über 60 Masten rückgebaut.

Investitionen von 107 Millionen Franken

Die offene Stromleitung über den Gotthard müsste gemäss Swissgrid in den nächsten Jahren grundlegend erneuert werden. Die Verlegung in den Untergrund kostet 107 Millionen Franken.

Die Verkabelung sei zwar drei Mal teurer als die Sanierung, hiess es in der Mitteilung. Dank der Synergie mit dem Bau der zweiten Gotthardröhre und der notwendigen Erneuerung der Freileitung habe die Verkabelung ein günstiges Kosten-Nutzenverhältnis.

Neben der wirtschaftlichen Machbarkeit seien auch Aspekte wie Technologie, Funktionsweise, Umwelt oder Raumplanung in die Beurteilung einbezogen worden, sagte Swissgrid-Sprecherin Stephanie Bos auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Swissgrid ist verpflichtet, bei jedem Netzprojekt Freileitungs- und Kabelvarianten zu prüfen.

(AWP)