Das verkündete US-Präsident Donald Trump gemeinsam mit Japans Ministerpräsident Shinzo Abe bei einem Treffen am Sonntag am Rande des Gipfels der sieben grossen Industrieländer (G7) im französischen Biarritz. Mit der Vereinbarung wollen die grösste Wirtschaftsnation USA und Japan, die drittgrösste Volkswirtschaft, ihre Märkte jeweils für die Waren des anderen weiter öffnen.

Das Abkommen soll voraussichtlich am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen Ende September unterzeichnet werden. "Wir haben uns grundsätzlich auf ein Abkommen geeinigt", sagte Trump. Japans Premierminister Abe sagte, das Abkommen sei Ergebnis intensiver Verhandlungen. Bis September müssten wohl noch einige Details wie etwa Formulierungen ausgearbeitet werden. Die Vereinbarung umfasst nach Angaben von Trump unter anderem Landwirtschaft und E-Commerce.

Bei landwirtschaftlichen Produkten werde Japan die Zölle deutlich senken, sagte der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer. "Das sind sehr gute Nachrichten für unsere Landwirte." Der US-Präsident sprach von einem "fantastischen Abkommen". Konkrete Details wurden aber zunächst nicht bekannt. Die Einigung mit dem Verbündeten Japan kommt zu einem Zeitpunkt, in dem Trump seinen Handelskrieg mit China gerade noch einmal mit neuen Strafzöllen eskaliert hat.

Zeichen der Einigkeit

Es sieht so aus, als wollten die USA und Japan auf dem G7-Gipfel ein Zeichen der Einigkeit setzen. Das dreitägige Treffen wird überschattet von massiven Differenzen über den Handelskrieg mit China sowie den Folgen für die ohnehin schwächelnde Weltwirtschaft. Die anderen G7-Partner teilen zwar viele der Klagen Trumps gegenüber Chinas Handelspraktiken, lehnen aber seinen Einsatz von Strafzöllen ab.

Die Unterhändler der USA und Japans verhandeln seit fünf Monaten und hatten erst vergangene Woche noch Gespräche in Washington geführt. Die USA wollen mit dem bilateralen Handelsabkommen erreichen, dass ihr grosses Handelsdefizit mit Japan sinkt. Hierzu sucht Washington einen breiteren Marktzugang für amerikanisches Rindfleisch, Schweinefleisch, Weizen und Milchprodukte.

Nach japanischen Angaben konnten die Differenzen bei Zollsenkungen in wichtigen Bereichen wie dem Rindfleisch- und Automobilexport überwunden werden. Japan will, dass die US-Zölle auf japanische Autos und Autoteile sinken. Die Zollsenkungen Japans sollen nach einem Bericht der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo nicht grösser ausfallen als unter dem ursprünglich geplanten multilateralen Handelsabkommen der Transpazifischen Partnerschaft (TPP), das Trump bei seinem Amtsantritt aber aufgekündigt hatte.

(AWP)