Zwischen den beiden Nachbarländern schwelt seit Monaten ein Konflikt um Erdgas. Im vergangenen Jahr wäre er fast militärisch eskaliert. EU-Mitglied Griechenland wirft der Türkei vor, in Meeresgebieten nach Erdgas zu suchen, die nach internationalem Seerecht nur von Griechenland ausgebeutet werden dürften. Nach Lesart Ankaras gehören diese Gebiete zum türkischen Festlandsockel. Der Streit belastete auch die Beziehungen zwischen der EU und der Türkei - Brüssel hatte Sanktionen verhängt, harte Strafmassnahmen blieben jedoch vorerst aus.
Erste Sondierungsgespräche zwischen Ankara und Athen wurden im Februar 2002 geführt. Anschliessend gab es rund 60 Treffen bis zum Jahr 2016. Traditionell geben beide Seiten offiziell nichts von Stand und Entwicklung der Gespräche preis.
Bisher sind sich die Konfliktparteien nicht einmal darüber einig, was sie besprechen wollen. Geht es nach Ankara, sollen alle strittigen Themen auf den Tisch kommen, darunter die jeweiligen Hoheitsgebiete und Ausschliesslichen Wirtschaftszonen in der Ägäis sowie die Entmilitarisierung griechischer Inseln vor der türkischen Küste und Differenzen über die jeweilige Ausdehnung des Luftraums. Athen hingegen will ausschliesslich den Erdgaskonflikt besprechen./jam/DP/edh
(AWP)