Die Währungshüter um Notenbankchef Andrew Bailey beliessen den Leitzins am Donnerstag bei 0,1 Prozent. Zudem bleibt das Volumen des laufenden Wertpapierkaufprogramms der Bank of England (BoE) bei 895 Milliarden Pfund. Die Notenbank geht dabei davon aus, dass sie das Tempo der Käufe vorerst beibehalten kann, um es später womöglich flexibel verringern zu können. Die BoE rechnet damit, dass die Wirtschaft im ersten Quartal um 4 Prozent schrumpfen wird, doch sich im Laufe des Jahres wieder fangen wird.
Auch wenn die Folgen des mittlerweile dritten Lockdowns in Grossbritannien schwer auf der Wirtschaft lasten, geben die Fortschritte bei der Impfkampagne auf der Insel laut jüngsten Äusserungen von BoE-Gouverneur Bailey Grund zur Zuversicht. Zudem ist die Gefahr eines harten Brexit mittlerweile vom Tisch, vor der die Wirtschaft auf beiden Seiten des Ärmelkanals lange gezittert hatte.
Eher skeptisch äusserte sich der Notenbankchef unlängst zur Option negativer Zinsen in Grossbritannien. Darunter könne etwa die Kreditvergabe an Unternehmen leiden. Nach Erkenntnissen der Notenbank würden Geldinstitute auf der Insel mindestens sechs Monate brauchen, um sich adäquat auf negative Zinsen einzustellen. Die BoE machte nun zugleich deutlich, dass sie derzeit kein Signal aussenden möchte, dass sie für die Zukunft negative Zinsen plane.
(Reuters)