Der slowakische Zentralbankchef Peter Kazimir sagte, dass das Ankaufs-Instrument APP - einst geschaffen, um die Deflation nach der europäischen Schuldenkrise zu bekämpfen - sich überlebt habe. Die EZB hat bislang kein festes Enddatum für das APP bekannt gegeben.
"Die Risiken, die mit diesem Instrument bekämpft werden sollten, haben nachgelassen, während andererseits die negativen Nebenwirkungen an Bedeutung gewinnen", sagte Kazimir in dem Interview am Donnerstag. "Die Handelsaktivität schwächt sich im August ab, so dass dies ein guter natürlicher Zeitpunkt für die Beendigung des Programms wäre."
Angesichts der beispiellosen Inflation im Euroraum sind sich die Ratsmitglieder einig, dass die Stützungsma ssnahmen zurückgefahren werden müssen. Zu diesen gehören die rekordniedrigen Zinssätze ebenso wie das zweite Anleihekaufprogramm, das in der Pandemie aufgelegt wurde und im März ausläuft. Die Meinungen gehen jedoch auseinander, wenn es um die Geschwindigkeit des Abbaus geht.
Kazimirs Vorschlag zur Beendigung des APP ist bislang der konkreteste, seit Präsidentin Christine Lagarde diesen Monat eine härtere Gangart gegenüber den steigenden Preisen angedeutet hat. Sein Zeitplan wäre vereinbar mit dem dritten Quartal, das der französische Gouverneur Francois Villeroy de Galhau als Termin angedeutet hat.
(Bloomberg)