Auf ihrer Zinssitzung am (heutigen) Donnerstag könnte sie ihr auf den Namen PEPP getauftes Notfall-Programm zum Kauf von Anleihen deutlich ausweiten. Das eigentlich auf 750 Milliarden Euro begrenzte "Pandemic Emergency Purchase Programme" dürfte um 500 Milliarden Euro aufgestockt werden, sagen die meisten der von der Nachrichtenagentur Reuters befragten Ökonomen voraus.

Mit dem Kauf von Anleihen kann die EZB die Zinsen niedrig halten. Das ist für die Euro-Staaten wichtig, müssen sie doch im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise viele neue Schulden machen. Besonders ohnehin hoch verschuldete Länder wie Italien sind darauf angewiesen, zu günstigen Konditionen an frisches Geld zu kommen.

Dass Maßnahmen gegen die erwartete Corona-Rezession notwendig sind, dürften die neuen Konjunkturprognosen der EZB zeigen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat bereits die Hoffnung auf einen vergleichsweise milden Konjunktureinbruch begraben. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte in diesem Jahr zwischen acht und zwölf Prozent schrumpfen, sagte sie kürzlich. Die Euro-Länder hatten mit Geschäftsschließungen und Beschränkungen des öffentlichen Lebens auf den Virus-Ausbruch reagiert, was weite Teile der Wirtschaft lähmte. 

(Reuters)