Sie erhöhte am Donnerstag ihren Leitzins von 15,0 auf 17,0 Prozent. Die straffe Geldpolitik "wird entschlossen aufrechterhalten, bis starke Indikatoren auf einen dauerhaften Rückgang der Inflation im Einklang mit den Zielen und der Preisstabilität hinweisen", erklärten die Währungshüter. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einer Anhebung auf 16,5 Prozent gerechnet. Die türkische Lira legte nach der Entscheidung zu.

Die Währungshüter sehen sich mit einer Teuerungsrate im zweistelligen Prozentbereich konfrontiert. Zugleich hat die türkische Lira einen Sinkflug hingelegt - zum Dollar büßte sie dieses Jahr etwa ein Viertel an Wert ein. Um gegen beide Entwicklungen vorzugehen, hatte die Zentralbank ihren Leitzins erst im November von 10,25 auf 15,0 Prozent angehoben. Staatschef Recep Tayyip Erdogan, eigentlich ein Gegner höherer Zinsen, hat sich zuletzt offen für einen geldpolitisch härteren Kurs gezeigt und seinen Vertrauten Naci Agbal zum Zentralbankchef ernannt.

Dieser will die aufgebrauchten Devisenvorräte wieder auffüllen. Die Nettowährungsreserven sind in diesem Jahr um mehr als die Hälfte gesunken, was größtenteils auf kostspielige staatliche Interventionen auf den Devisenmärkten zurückzuführen ist. Damit sollte der Lira-Kurs gestützt werden. 

(Reuters)