Mailand (awp/sda/reu) - Der italienische Versicherungskonzern Generali denkt Insiderinformationen zufolge über einen weltweiten Abbau von bis zu 8'000 Arbeitsplätzen nach. In Nyon gehen rund 100 Stellen verloren, die nach Adliswil verlagert werden. Generali Schweiz will indessen 100 Mio CHF in die strategische Neuausrichtung investieren, wie das Unternehmen in einer Mitteilung am Dienstagabend auch noch gemeldet hat.

Die Generali-Angestellten in Nyon wurden am Dienstagmorgen informiert. Sie kontaktierten daraufhin die Waadtländer Grossrätin Fabienne Freymond Cantone. Diese bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur sda eine entsprechende Meldung der Waadtländer Zeitung "La Côte". Sie hat dazu eine Interpellation im Grossrat eingereicht.

Die Stadt Nyon wurde von Generali Schweiz am Nachmittag informiert. Zwar verstehe sie die Sachzwänge, denen die Gruppe ausgesetzt sei, doch bedaure sie den Entscheid, schrieb sie in einer Mitteilung. Die Behörden zeigten sich besorgt um die betroffenen Mitarbeiter und forderten den Versicherer dazu auf, seine soziale Verantwortung wahrzunehmen. In der Schweiz beschäftigt Generali mehr als 2'000 Personen.

NEUAUSRICHTUNG VON GENERALI SCHWEIZ

Mit der strategischen Neuausrichtung implementiere Generali Schweiz im Verlaufe des Jahres 2017 auch eine schlanke und fokussierte Organisationsstruktur, teilte die Gruppe dann am späteren Dienstagabend auch noch mit. Zentrale Funktionen würden dabei gebündelt und zu einem wesentlichen Teil in Adliswil zusammengeführt. Generali Schweiz bestätigte in der Mitteilung die geplante Verlagerung von 100 Arbeitsplätzen von Nyon nach Adliswil. Diese Verschiebung soll bis Ende 2017 abgeschlossen sein.

Insgesamt will Generali Schweiz über die nächsten vier Jahre rund 100 Mio CHF in die Modernisierung der Gruppe investieren. Mit dem neuen Geschäftsmodell soll die Innovationskultur gestärkt, Prozesse und Dienstleistungen noch konsequenter und spezifischer auf Kundenbedürfnisse ausgerichtet sowie neue Produkte und Services entwickelt werden. Kern des Modells seien vereinfachte, digitalisierte Prozesse auf einer smarteren Betriebsplattform.

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, Generali wolle ausserhalb Italiens bis zu 8'000 Arbeitsplätze streichen. Dabei gehe es um Stellenstreichungen ausserhalb Italiens, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag.

Das Unternehmen hat für Mittwoch zu einem Investorentag geladen. Europas drittgrösster Versicherer beschäftigt insgesamt etwas mehr als 76'000 Mitarbeitende. Er erzielt den Grossteil seiner Einnahmen in Italien, Frankreich und Deutschland.

mk

(AWP)