Die geteilte Verantwortung in der besonderen Lage verteidigt die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK), wie sie am Mittwoch mitteilte. Da die ganze Schweiz von der rasanten Ausbreitung des Coronavirus betroffen sei, könnten die unterschiedlichen Regeln in den Kantonen aber Akzeptanz und Verständnis der Bevölkerung behindert haben, räumt die Konferenz ein.
Die Betroffenheit sei nun flächendeckend. Deshalb drängte sich für die GDK die Ausweitung von Basismassnahmen landesweit auf. Dafür hätten sich die Gesundheitsdirektoren bereits an ihrer Versammlung vom vergangenen Donnerstag ausgesprochen und das auch in der Anhörung zu den neuen Massnahmen des Bundesrats mit deutlicher Mehrheit klar gemacht.
Lukas Engelberger, GDK-Präsident und Basler Regierungsrat, erklärte, warte man mit den Massnahmen zu lange, müssten später umso einschneidendere ergriffen werden.
Für die Eindämmung setzt die GDK weiterhin auf die zentrale Strategie des Testens, Zurückverfolgens, der Isolation und der Quarantäne. Die Kantone strengten sich bei der Rückverfolgung sehr an, hält sie fest. Das Contact Tracing weise derzeit aber Lücken und Verspätungen auf. Es sollte indessen bald wieder die volle Wirkung zeigen.
Die Einführung der Schnelltests bringe höhere Testaktivitäten und frühere Resultate für die Getesteten. Die Anpassung bei den Risikoländern sei angesichts der in der Schweiz im Vergleich mit anderen Ländern hohen Infektionszahlen fällig. Zudem gebe das den Tracing-Zentren der Kantone mehr Luft für dringende Fälle.
Für die zu erwartenden wirtschaftlichen Schäden insbesondere in einigen Branchen verlangt die GDK Hilfsmassnahmen des Bundes und unterstützt die schnelle Inkraftsetzung der Härtefallverordnung.
(AWP)