Als aktuellen Grund für die gestiegene Zuversicht der Anleger nannten Experten Medienberichte über Pläne aus Griechenland, die eine dauerhafte Rückkehr des Landes an die Finanzmärkte erleichtern sollen. Athen plane den Umtausch von 20 Anleihen, berichtete etwa die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf zwei mit der Sache vertraute Banker. Dafür soll es demnach bis zu fünf neue festverzinsliche Anleihen geben. "Der Schritt zielt darauf ab, die gegenwärtige Illiquidität des griechischen Anleihemarktes anzugehen", sagten Experten vom Athener Finanzdienstleister Pantelakis Securities. Den Investoren soll also der Zugang zum griechischen Anleihemarkt erleichtert werden.

Zuvor hatte es bereits eine Reihe positiver Nachrichten gegeben, die die Rendite griechischer Staatspapiere immer weiter nach unten gedrückt haben. Ende Oktober einigten sich Gläubigervertreter mit Athen auf neue Haushaltsziele. Ausserdem sagte der Eurorettungsfonds im Zuge des aktuell noch laufenden dritten Hilfsprogramms weitere 800 Millionen Euro zu. Ende Juli hatte sich Athen zudem erstmals seit Bestehen der Links-Rechts-Regierung unter Premierminister Alexis Tsipras eigenständig an den Finanzmärkten Geld leihen können.

Griechenland war nach der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 in die Schuldenkrise gerutscht und wird seither mit internationalen Hilfskrediten vor der Pleite bewahrt. Dem ersten Hilfsprogramm folgten zwei weitere. Das aktuelle, das im Sommer 2015 mit einem Volumen von bis zu 86 Milliarden Euro unterzeichnet wurde, läuft noch bis August 2018. Bis Ende 2017 sollen die internationalen Kontrollen der in Griechenland beschlossenen Massnahmen und Reformen beendet sein./tos/jkr/jha/

(AWP)