Im vergangenen Jahr war die Konjunktur des Mittelmeerlandes im Zuge der Corona-Krise noch um 8,2 Prozent geschrumpft. Die EU-Kommission und auch Griechenlands Zentralbank hatten sogar mit einem Einbruch des Bruttoninlandsprodukts (BIP) um zehn Prozent gerechnet.

"Drei Faktoren, die die Geschwindigkeit der Erholung beeinflussen werden, sind die Beschleunigung der Impfungen, die Beibehaltung der fiskalischen Unterstützungsmassnahmen und die schnelle Nutzung des Wiederaufbaufonds", sagte Stournaras. Der Primärhaushalt der Regierung - darin sind unter anderem Zinszahlungen nicht berücksichtigt - wird nach seiner Einschätzung dieses Jahr wahrscheinlich ein Defizit von 5,5 Prozent gemessen am BIP ausweisen. Das sei eine Folge der anhaltenden Fiskalhilfen zur Bekämpfung der Pandemiefolgen.

Im vergangenen Jahr hatte das Defizit bei 7,0 Prozent gelegen. Stournaras rechnet zudem mit Fortschritten beim Abbau fauler Kredite in den Bankbilanzen. Er erwarte einen Rückgang der Quote auf 25 Prozent. Ende 2020 hatte sie bei 30,2 Prozent gelegen. Aus seiner Sicht wird die Wirtschaft nach Überwindung der Pandemie mit zwei Herausforderungen konfrontiert sein: einer grosse Zahl von Firmenzusammenbrüchen sowie dem Verlust von Arbeitsplätzen vor allem in Sektoren mit vielen geringqualifizierten Beschäftigten.

(AWP)