Der konzernweite Bonus-Pool wuchs für das vergangene Jahr um 24 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar, wie dem Geschäftsbericht des weltgrössten Vermögensverwalters für reiche Privatkunden am Freitag zu entnehmen war.

"Wir haben 2020 alle Finanzziele erreicht oder übertroffen", erklärte die Vorsitzende des Vergütungsausschusses im Verwaltungsrat, Julie Richardson. Die Widerstandsfähigkeit des Geschäfts und ein diszipliniertes Risikomanagement hätten dafür gesorgt, dass die Bank auch während der Pandemie erfolgreich gewesen sei.

Konzernchef Sergio Ermotti, der das Steuer Ende Oktober abgab, strich eine Gesamtvergütung von 13,3 Millionen Franken ein, sieben Prozent mehr als im Vorjahr. "Der Verwaltungsrat würdigt die erfolgreiche Führungsarbeit von Sergio Ermotti in einem sehr herausfordernden Jahr", hieß es im Geschäftsbericht. Im Vorjahr hatte eine Rekordstrafe für die Bank in einem französischen Gerichtsfall wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu einer Kürzung seines Gehalts geführt.

Ermottis Nachfolger Ralph Hamers bekam für seinen viermonatigen Einsatz bei der Bank 4,2 Millionen Franken. Als Chef der niederländischen ING hatte er wesentlich schlechter verdient. Die Gesamtvergütung der 13-köpfigen Geschäftsleitung stieg um 13 Prozent auf 115,9 Millionen Franken.

An die gesamte Geschäftsleitung der Grossbank wurden im vergangenen Jahr total 115,9 Millionen vergütet, gegenüber 102,1 Millionen Franken im Jahr davor. Da die Anzahl Geschäftsleitungs-Mitglieder in den Jahren jeweils nicht korrespondieren, sind die Zahlen nur bedingt vergleichbar. Per Ende Jahr waren aber jeweils 13 Mitglieder in der Geschäftsleitung vertreten.

Verwaltungsratspräsident Axel Weber erhielt für 2020 wie bereits im Vorjahr 5,2 Millionen. Der gesamte Verwaltungsrat verdiente 11,8 Millionen und damit etwas weniger als 2019 mit 12,5 Millionen.

Schweizer Firmenbosse gehören bei den Gehältern traditionell zu den Spitzenreitern in Europa. Im Vorjahr wurden Ermotti und der Lenker des Basler Roche-Konzerns, Severin Schwan, nur noch von Linde-Chef Steve Angel übertroffen, wie Daten der Vergütungsberatung hkp zeigen. 

Dank des Börsenbooms hatte die UBS den Gewinn 2020 um 54 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar gesteigert und damit das beste Ergebnis seit 2015 eingefahren. Rivale Credit Suisse verbuchte dagegen einen Rückgang. Entsprechend kürzte das Institut auch die Boni um sieben Prozent.

(Reuters/AWP)