"Wir haben den Ländern sehr deutlich gemacht, dass wir gerne eine Übertragung ihrer Vereinbarungen auf ein Abkommen mit dem Vereinigten Königreich sehen würden, wenn wir die EU verlassen", sagte Fox am Mittwoch vor einem Parlamentsausschuss. Bisher habe es kein Land gegeben, dass sich nicht einverstanden damit erklärt habe. Das sei viel einfacher als Freihandelsabkommen neu zu verhandeln.

Nicht alle 40 Freihandelsabkommen hätten für Grossbritannien den selben Wert, sagte Fox. Priorität hätten die Abkommen mit der Schweiz und Südkorea, die 80 Prozent des Handelswerts von Grossbritannien im Rahmen von Freihandelsabkommen ausmachten.

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Damit stösst der britische Handelsminister ins selbe Horn wie Bundesrat Johann Schneider-Ammann: "Mein Ziel ist klar. Nach dem Austritt Grossbritanniens darf kein Tag vergehen, ohne dass wieder eine Regelung in Kraft tritt", hatte er am letzten Sonntag in einem Interview erklärt.

Die britische Regierung will bis Ende März ihren Austritt aus der Staatengemeinschaft nach Artikel 50 der EU-Verträge erklären, der dann zwei Jahre später vollzogen sein soll. Neue Handelsverträge kann die Regierung in London nicht abschliessen, so lange sie Mitglied der EU ist.

Das dürfte sie indes nicht daran hindern, derartige Abkommen schon zuvor zu verhandeln. Experten bezweifeln bisher, dass Drittstaaten Grossbritannien die gleichen Zugeständnisse machen wie der gesamten EU als grösster Binnenmarkt der Welt.

"Es wäre sicher ein positives Signal und würde mich persönlich sehr freuen, wenn wir als eines der ersten Länder mit Post-Brexit-Britannien ein Freihandelsabkommen hätten", sagte der Schweizer Wirtschaftsminister. Eine solche Regelung müsse mindestens gleich gut sein wie heute.

(AWP)