Dazu sollen Schweine- und Rindfleisch, Sojabohnen, Rohöl und Flüssigerdgas gehören, wie das Finanzministerium am Dienstag in Peking mitteilte. Diese Produkte wurden während des Handelsstreits mit zusätzlichen Zöllen belegt, die nun auf Antrag wegfallen können. Auch bei einigen medizinischen Geräten und Mitteln wie bestimmten Antibiotika sollen die Zölle wegfallen. Die Aussetzung soll zunächst für ein Jahr gelten.

Die beiden weltgrößten Volkswirtschaften hatten sich vor einem Monat auf ein erstes Teilabkommen im Handelsstreit geeinigt. Dabei sicherte China zu, binnen zwei Jahren zusätzliche Waren und Dienstleistungen aus den USA im Wert von 200 Milliarden Dollar zu beziehen. Die Coronavirus-Epidemie lässt allerdings Zweifel an der Fähigkeit Chinas aufkommen, ob die vereinbarten Kaufziele erreicht werden können. Die Behörden haben erhebliche Reise- und Transportbeschränkungen verhängt, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, das bislang fast 1900 Menschen getötet und mehr als 70'000 im Land infiziert hat.

Die Regierung in Peking kündigte nun an, dass heimische Unternehmen die Befreiung von den Importzöllen beantragen können. "Wenn der Staat die Firmen nicht mit Nachdruck dazu auffordert, eine Zollbefreiung zu beantragen und US-Sojabohnen zu kaufen, würden die Händler immer noch auf brasilianische Bohnen zurückgreifen", sagte ein Broker und fügte hinzu, dass brasilianische Bohnen in diesem Jahr von guter Qualität und zu einem günstigen Preis erhältlich seien.

Andere Produkte, die von den zusätzlich erhobenen Zöllen befreit werden können, sind unter anderem Weizen und Mais. Einige Metalle wie Kupfererz und Aluminiumschrott gehören ebenfalls dazu. Die Unternehmen können ab 2. März ihre Anträge auf Zollsenkung einreichen.

(Reuters)