Die Kryptowährungsbörse Vebitcoin kündigte am Freitag an, den Betrieb einzustellen. Sie verwies auf die sich verschlechternden finanziellen Bedingungen. Türkische Untersuchungsbehörden ihrerseits teilten mit, sie hätten die Konten des Unternehmens gesperrt und eine Untersuchung gegen Vebitcoin und deren Führungskräfte eingeleitet. Das berichten Agenturen wie Reuters oder Bloomberg.

Vebitcoin die viertgrösste Kryptowährungsbörse der Türkei mit einem täglichen Volumen von fast 60 Millionen US-Dollar. Mehr als die Hälfte dieses Volumens stammt von Bitcoin, der diese Woche gegen 20 Prozent an Wert verlor.

Bereits zuvor hatte die türkische Kryptowährungsbörse Thodex aufgegeben. Ihr 27-jähriger Gründer ist aus der Türkei geflüchtet. Die Plattform hat etwa 390'000 Nutzer. Ihre Verluste könnten laut der türkischen Zeitung Haberturk bis zu 2 Milliarden US-Dollar betragen. Es wird von Betrugsvorwürfen berichtet.

Das tägliche Handelsvolumen von Kryptowährungen in der Türkei beträgt etwa 2 Milliarden Dollar. Der Boom von Kryptowährungen in der Türkei lässt sich auch damit erklären, dass viele Türkinnen und Türken gegen die heimische Währung Lira Misstrauen hegen. Die Lira hat in diesem Jahr rund 10 Prozent gegen den Dollar verloren.

Vermutet wird in Zusammenhang mit den Schliessungen der Handelspalttformen eine Art "Bank Run". Anleger versuchen, bei den Handelsplattformen zu ihrem Geld zu kommen, was bei den Kryptobörsen für Liquiditätsprobleme sorgt. Denn die Türkei kündigte von rund einer Woche ein Verbot von Zahlungen mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen an. Betroffen von der neuen Regel, die ab Ende April gelten soll, seien direkte und indirekte Zahlungen mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen, schrieb die Zentralbank.

Kryptowährungen unterlägen keiner Regulierung und Aufsicht durch eine Notenbank und habe daher hohe Risiken. Die Nutzung des digitalen Gelds könne bei Konsumenten und Händlern zu Verlusten führen. Zudem hat die Zentralbank Sorge, dass durch Cyberdevisen die Lira weiter unter Druck gerät.

(cash)