Die Türkei kämpft mit einer Währungskrise. Die Lira verliert immer weiter an Wert, was vor allem importierte Güter verteuert. Energiepreise waren zum Jahreswechsel explodiert. Strompreise für Haushalte wurden etwa um 50 Prozent angehoben. Auch Lebensmittel und Transport werden immer teurer. Im Januar erreichte die Inflation knapp 49 Prozent - die Wirkung einer Anhebung des Mindestlohns um rund 50 Prozent Mitte Januar ist damit weitgehend verpufft.
Kaftancioglu sprach von einer Wirtschafts- und Energiekrise, die die Menschen zur Armut verdamme. "Wir werden auf der Strasse sein, bis die Teuerungen zurückgenommen werden", sagte sie. Ein Kleinhändler neben der Politikerin sagte, seine Stromrechnung übersteige inzwischen die Miete für seinen Laden. Restaurantbesitzer hängen seit Tagen Hinweise auf explodierende Stromrechnungen in ihre Schaufenster, wie Bilder in sozialen Medien zeigen. Am Dienstag hatten Ärzte und Pfleger protestiert und bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen gefordert.
Energieminister Fatih Dönmez versicherte, die Regierung berate über Massnahmen, um Bürger und Kleinhändler zu entlasten. Steigende Energiepreise sind weltweit ein Problem. In der Türkei kommt aber hinzu, dass Präsident Recep Tayyip Erdogan trotz der hohen Inflation auf Zinssenkungen beharrt - das heizt die Teuerung weiter an./jam/DP/stw
(AWP)